Nachrichten Eritrea | 29 August 2019

Eritrea: «Unser Glaube ist nicht verhandelbar»

Seit Ende Juni haben zwei Verhaftungswellen mehr als 150 Christen erfasst, die unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt sind. Die Behörden setzen sie unter Druck, um sie zu zwingen, ihren Glauben zu verleugnen.

 

 
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Seit Ende Juni haben zwei Verhaftungswellen mehr als 150 Christen erfasst, die unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt sind. Die Behörden setzen sie unter Druck, um sie zu zwingen, ihren Glauben zu verleugnen.

Der Gefängniskomplex Ashufera liegt an einem isolierten Ort, abseits jeder befahrbaren Strasse, nur erreichbar nach einem halbstündigen Fussmarsch in der prallen Sonne. Dort sind die Gefangenen in Tunneln eingesperrt! Nur die Eingänge sind sichtbar. «Man kann sich die schwierigen Lebensbedingungen, die Hitze und Feuchtigkeit in diesen dunklen und sicherlich schlecht belüfteten unterirdischen Gängen kaum vorstellen.»

Das berichtete ein anonymer Christ, der sich dem Lager heimlich genähert hatte. «Die Erwachsenen sind geistig vielleicht stark genug zum Überleben, aber die Kinder? Welche Hoffnung bleibt diesen Christen? Wissen sie wenigstens, dass draussen für sie gebetet wird?» fragt er sich besorgt.

Die erste massive Verhaftung fand am Sonntag, 23. Juni, in der Faith Mission Church of Christ in Keren, statt. Es war die einzige noch offene Kirche. Die von der Gemeinde geführte Schule wurde geschlossen. Die Behörden nahmen 70 Christen fest (35 Frauen, 25 Männer und 10 Kinder) und inhaftierten sie in den Gefängnistunneln von Ashufera.

Am Sonntag, 18. August, verhaftete die Polizei auch 80 Christen aus Godayef, einem Stadtteil von Asmara in der Nähe des Flughafens.

Am 16. August wurden sechs Christen aus Keren vor ein «informelles Gericht» ins Hauptquartier der Militärverwaltung in der Hauptstadt Asmara gebracht. Auf die Aufforderung des Richters, ihren Glauben zu verleugnen, antworteten sie mutig: «Unser Glaube ist nicht verhandelbar, wir werden Jesus weiterhin nachfolgen», berichtet eine Quelle, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben möchte. 

Es befinden sich schätzungsweise über tausend Christen im Gefängnis unter unmenschlichen Bedingungen. Doch die Kirche bewahrt die Hoffnung trotz aller Gefahr. Manche Gemeinden sind sogar gewachsen. «Dass die Christen auch nach harten Jahren hinter Gittern an ihrem Glauben festhalten ist für viele ein Beweis für die Treue und das Wirken Gottes», erklärt ein Gemeindeleiter.
 


 

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