Nachrichten Indien | 01 Juli 2021

Indien: Beten und die Wahrheit verbreiten

Die Christen in Indien leben in ständiger Angst, da eine gewalttätige Kampagne mit systematischen Schikanen, Vergewaltigungen und Morden gegen sie geführt wird. Das zeigt ein Bericht der London School of Economics (LSE), der gestern veröffentlicht wurde. Open Doors ruft zum Gebet und zur weiten Verbreitung der Information auf.

 

 
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Die Christen in Indien leben in ständiger Angst, da eine gewalttätige Kampagne mit systematischen Schikanen, Vergewaltigungen und Ermordungen gegen sie geführt wird. Das zeigt ein Bericht, der von Open Doors bei der London School of Economics (LSE) in Auftrag gegeben und gestern veröffentlicht wurde. Er stellt einen Höhepunkt im dritten Jahr unserer Indien-Kampagne dar. Open Doors ruft dazu auf, zu beten und diese Information überall zu verbreiten. 

Ein Forschungsteam der LSE mit Sitz in Indien sammelte im vergangenen Februar und März Angaben über die aktuellen Lebensbedingungen der Christen in der grössten Demokratie der Welt. Die Daten wurden an Orten erhoben, an denen Vorfälle von Gewalt gegen Christen oder Muslime gemeldet worden waren.   

Das Resultat ist erdrückend: Die indischen Christen werden in einem Klima anhaltender Desinformation mit Lügen und Reden der Hindu-Nationalisten konfrontiert, die zu Gewalt und Diskriminierung aufstacheln.

Schlimmer noch, so der Bericht, Angriffe und Verfolgung werden vom Staat – einschliesslich Landes- und Ortsregierung, Polizei und Medien – ignoriert oder sogar toleriert, um mit Indiens mächtigen Hindutva*-Organisationen weiterhin auf gutem Fuss zu stehen. 

Kampf gegen Entmenschlichung in sozialen Netzwerken

Der Bericht zeigt auch die zentrale Rolle der neuen Social-Media-Plattformen auf, die Hass gegen die Minderheiten schüren. Sie ermöglichen es den Hindu-Gruppen, die Berichte über die gewalttätigen Ereignisse zu kontrollieren.

So kommt es beispielsweise vor, dass Randalierer den Opfern ihre Handys entreissen. Dann nehmen sie selbst die Angriffe auf und posten sie in den sozialen Medien, um andere Hindu-Gruppen darauf aufmerksam zu machen.

Die Autoren des Berichts sind über die mangelnde Ernsthaftigkeit der Social-Media-Unternehmen bestürzt. Zwar unterstützen diese die Menschenrechte, sperren aber Konten nicht, die Hassreden gegen Minderheiten verbreiten: «Sie sollten damit genauso ernsthaft umgehen, wie wenn Christen in den Vereinigten Staaten oder in Grossbritannien so verfolgt würden. Ich denke, dass sie in diesem Fall anders reagieren würden.» 

Beschuldigt, Covid-19 zu verbreiten

Alle möglichen Lügen werden im Land über Minderheiten verbreitet. Während der aktuellen Covid-19-Krise waren Christen und Muslime zum Beispiel die Zielscheibe konzertierter Desinformationskampagnen. Es wurde etwa behauptet, sie versuchten, das Virus absichtlich zu verbreiten und Hindus durch ihre Versammlungen und Gottesdienste anzustecken. 

Angesichts dieser Tatsachen lädt Open Doors in der Schweiz und in allen Ländern, in denen die NGO vertreten ist, die Christen zum Gebet ein. Während des ganzen Monats Juli wollen wir für unsere Glaubensgeschwister in Indien einstehen. Die Wahrheit soll bekanntgemacht werden, indem die Alltagsrealität der indischen Christen möglichst vielen Menschen vermittelt wird dank dem Hashtag #StandForTruthIndia.

* Hindutva, bedeutet «Hindu-Sein» und ist eine Form des Nationalismus. Sie definiert die indische Identität ausschliesslich über den Hinduismus und betrachtet alle nicht in Indien beheimateten Glaubensrichtungen und Philosophien (Christentum, Islam, Säkularismus) als «nichtindische» Eindringlinge in die Nation.  


 

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