Nachrichten Indonesien | 17 Mai 2018

Indonesien: «Wir dürfen nicht der Angst nachgeben!»

Dies ist die Botschaft eines Pastors an die Christen von Surabaya kurz nach dem Bombenanschlag auf seine Kirche am letzten Sonntag, 13. Mai.

 

 
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Dies ist die Botschaft eines Pastors an die Christen von Surabaya kurz nach dem Bombenanschlag auf seine Kirche am letzten Sonntag, 13. Mai.

Wenige Stunden nach dem Attentat auf drei Kirchen in Surabaya, Hauptstadt der Provinz Ost-Java, waren die Partner von Open Doors vor Ort, um die Christen zu unterstützen und ihre Bedürfnisse einzuschätzen. Sie trafen Pastor Yonathan, der vor einigen Jahren an einem unserer SSTS-Verfolgungsseminare teilgenommen hatte. Während die Opfer der Explosion in der Pfingstkirche in Surabaya versorgt wurden, versammelte Pastor Yonathan die Gläubigen, um mit ihnen zu beten und sie zu ermutigen.
«Einige mögen davor zurückschrecken, zum Gottesdienst zu kommen, aber wir dürfen nicht der Angst nachgeben!», betonte er. In seiner Kirche beklagt er den Tod von Min, einem 52-jährigen Wachmann, und vier Christen. Einer von ihnen, Daniel (17), versuchte zu verhindern, dass das Fahrzeug der Terroristen durch das Kirchentor eindrang: «Ohne seinen Mut hätte es noch mehr Opfer gegeben.»

Am vergangenen Sonntag explodierten in drei  verschiedenen Kirchen (Pfingstgemeinde, evangelische und katholische Kirche) drei Bomben im Abstand von zehn Minuten. Diese Selbstmordattentate wurden von einer sechsköpfigen Familie verübt, die den Tod fand, und forderten das Leben von zwölf weiteren Menschen. Über 40 Personen wurden verletzt. Nach Angaben der Polizei standen die Täter, ein Paar mit vier Kindern, zwei Mädchen (9 und 12) und zwei Söhnen (16 und 18), mit der indonesischen islamistischen Bewegung Jamaah Ansharut Daulah (JAD) in Verbindung, welche dem IS nahe steht.

Dieser neue Angriff, der die christliche Gemeinschaft hart getroffen hat, bestätigt den Trend, den wir seit mehr als zehn Jahren in Indonesien beobachten: eine allgemeine Zunahme der Christenverfolgung. Das Land belegt im aktuellen Weltverfolgungsindex den 38. Rang.

In den letzten 20 Jahren wurden in Indonesien eine Reihe von Terroranschlägen verübt, darunter die tödlichen Anschläge in Bali im Jahr 2002, das Attentat in Jakarta im Januar 2016 und ein Bombenanschlag auf eine Kirche in Borneo im November 2016, bei dem drei kleine Kinder schwer verletzt und ein zweijähriges Mädchen getötet wurden. Die Angriffe gegen religiöse Minderheiten häufen sich und bleiben oft ungestraft, was zu einem Klima wachsender Angst führt.


 

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