Nachrichten Iran | 25 Juli 2019

Iran: Junge Christin im Visier des Regimes

Sie wagt es, auf die Rechte der Christen hinzuweisen. Damit zieht Fatemeh Mohammadi (19) den Zorn der iranischen Behörden auf sich. Sie braucht unser Gebet.

 

 
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Sie wagt es, auf die Rechte der Christen hinzuweisen. Damit zieht Fatemeh Mohammadi (19) den Zorn der iranischen Behörden auf sich. Sie braucht unser Gebet.

Fatemeh Mohammadi ist in Gefahr. Die 19-jährige Christin ist zu sichtbar geworden. Sie wurde im November 2017 verhaftet und im April 2018 wegen ihres Glaubens zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Nach ihrer Freilassung beschwerte sich Fatemeh öffentlich über die Misshandlungen, die sie hinter Gitter erlitten hatte.

Vor zwei Wochen wurde sie erneut ins Gefängnis gesteckt, «weil sie ihren Schleier nicht richtig trug». Fatemeh wurde erst am nächsten Morgen mit einer strengen Verwarnung aus der Haft entlassen.

Fatemeh ist Christin mit muslimischem Hintergrund und verteidigt die Rechte der MBBs. Sie richtete sogar einen offenen Brief an den iranischen Minister des Geheimdienstes, Mahmoud Alavi. Dieser hatte christliche Familien «eingeladen», um sie über die Gründe ihrer Bekehrung zu befragen. In ihrem Brief warf Fatemeh dem Minister vor, gegen Artikel 23 der iranischen Verfassung zu verstossen, in dem es heisst, dass «niemand wegen seines Glaubens beunruhigt oder belästigt werden darf». Geheimdienstagenten sollten auch nicht die Häuser von Christen durchsuchen. Dass die Christen nicht «eingeladen» sondern «vorgeladen» würden mit dem Ziel, «ihre Anschauung zu prüfen und sie dazu zu bringen, dass sie ihren Glauben verleugnen».

In ihrem Brief kritisierte Fatemeh auch die gängige Rhetorik des Regimes: dass die zum Christentum Bekehrten allesamt Agenten des Westens seien, die eine umfassende Schulung erhielten, um die nationale Sicherheit zu untergraben (siehe unsere Newsmail vom 28.6.19). Sie schrieb darin weiter, dass ihrer Kirche Hausfrauen, ein Sandwichverkäufer, ein Agraringenieur, ein Taxifahrer, ein Student angehörten... und fragte abschliessend: «Sind wir nicht gewöhnliche Menschen, die von Agenten in Zivil bedroht werden, welche ohne Zögern unser Zuhause durchsuchen und rücksichtslos alles auf den Kopf stellen?»

Fatemeh stellte auch die Frage, warum die Christen ihren Glauben nicht teilen dürfen, während die Muslime ihre Propaganda in Schulen, Universitäten und Moscheen ungehindert verbreiten können. Sie drängt die Menschenrechtsgruppen, auf die Unterdrückung der iranischer Christen islamischer Herkunft aufmerksam zu machen.

Die junge Christin war mit Majid Reza Souzanchi (35) verhaftet worden, der noch immer im Evin-Gefängnis in Teheran sitzt und zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde (später auf zwei Jahre reduziert). Seit Anfang des Jahres wurden im Iran mindestens 37 weitere Christen verhaftet.
(Quelle: Article 18)


 

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