Nachrichten Nigeria | 24 April 2024

Nigeria: Ein Mädchen aus Chibok ist frei!

 

 
Show: true / Country: Nigeria / Nigeria
Lydia Simon, eines der 82 noch immer vermissten Mädchen aus Chibok, ist am vergangenen Freitag zu ihrer Familie zurückgekehrt. Die Freilassung erfolgte nur wenige Tage nach dem zehnten Jahrestag der Entführung von mehr als 270 Schülerinnen aus den Schlafsälen ihrer Schule.
Nach Angaben der BBC hat die Armee die dreifache Mutter, die im fünften Monat schwanger ist, gerettet. Die nigerianische Armee gab nur bekannt, dass sie in der Gemeinde Ngoshe gefunden wurde.

In einer Erklärung teilten sie ausserdem mit, dass «die im Nordosten stationierten nigerianischen Truppen mit der kürzlichen Rettung von Lydia Simon weiter bedeutende Fortschritte im Kampf gegen Terrorismus und Aufstände gemacht haben.»

Zehn Jahre seit der Entführung
 
Am Sonntag zuvor, dem 14. April 2024, erinnerte die Gemeinde Chibok mit einem besonderen Gottesdienst an die Entführung von mehr als 270 Schülerinnen. Vor zehn Jahren entführten Boko-Haram-Kämpfer die Schulmädchen, von denen die meisten Christinnen waren, aus ihren Schlafsälen an der staatlichen Schule. Obwohl viele von ihnen in den letzten Jahren freigelassen wurden, gibt es einige Mädchen, deren Verbleib unbekannt bleibt.

Während des Gottesdienstes sagten die Eltern gegenüber den Partnern von Open Doors, dass sie das Stigma, das Frauen, die schwanger zurückkehren oder Kinder mit Boko Haram/ISWAP-Kämpfern haben, oft anhaftet, nicht kümmert, selbst wenn ihre Töchter mit Kindern freigelassen werden.

Yana Gala, eine Mutter aus Chibok, sagte:
 

Meine Hoffnung und mein Gebet ist, dass der Gott, der nicht versagt, unsere eigenen Kinder zurückbringen wird

Yana Gala
«Egal, ob sie jetzt Kinder haben, oder in welchem Zustand sie sind, wir wollen sie so haben», sagte sie weiter. Yanas Tochter Rifkatu ist immer noch unter den Vermissten.

Wie ein langsamer Tod
 
«Ich möchte, dass die Welt erfährt, dass die Regierung helfen sollte, diese Mädchen zu finden, wo auch immer sie sind. Ich flehe sie an, Mitleid mit uns zu haben. So wie andere freigelassen wurden, sollten auch unsere Kinder freigelassen werden, damit ich glücklich sein und meine Sorgen vergessen kann», sagte uns Isia Malam, ein anderer Vater. Auch seine Tochter Hauwa gehört zu den noch Gefangenen.

Für die Eltern aus Chibok, die noch immer warten, ist das Verschwinden ihrer Töchter wie ein langsamer Erstickungstod. Viele Eltern kämpfen mit stressbedingten Krankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes. Sie warten und hoffen auf jede Nachricht von ihren Töchtern, und sei es nur, um zu erfahren, dass sie gestorben sind, damit sie ihre Töchter offiziell in Frieden ruhen lassen können.

Yakubu Nkeki, der Vorsitzende der Elternvereinigung der Chibok-Mädchen, sagte letztes Jahr gegenüber Partnern von Open Doors:  
 

In den ersten drei Jahren nach der Entführung haben wir 38 Eltern verloren. Die kleinste Krankheit kann sie das Leben kosten, weil sie zu hohen Blutdruck haben. Ihr Schmerz ist so gross

Yakubu Nkeki
Eine unsichere Zukunft
 
Es ist unklar, was mit Lydia und ihren Kindern geschehen wird, jetzt wo sie nicht mehr in den Händen von Boko Haram/ISWAP sind.

Kürzlich berichtete die Nachrichtenagentur Reuters, dass einige Chibok-Mädchen jetzt in einem vom Militär betriebenen Rehabilitationslager zusammen mit ehemaligen Boko-Haram-Kämpfern leben, die sie im Busch geheiratet haben. Die Eltern dieser Mädchen sehnen sich nach einer Wiedervereinigung mit ihren Töchtern und Enkelkindern und akzeptieren nicht, dass ihre Töchter zum Islam konvertiert sind.
 
Hanatu Dauda, deren Tochter Saratu befreit wurde und nun in einem von der Regierung betriebenen Rehabilitationslager in Maiduguri lebt, berichtet:
 

Das Gebet ist unsere einzige Lösung. Wir wissen nicht, was wir tun sollen, ausser zu beten und darauf zu vertrauen, dass Gott, der einige befreit hat, alle befreien wird

Hanatu Dauda
Die Nachricht von der Freilassung von Lydia Simon ist ein Grund zur Dankbarkeit. Beten wir weiter an der Seite der Eltern und der Gemeinschaft von Chibok für die Freilassung aller Mädchen.

Bildunterschrift: Yana Gana, Mutter von einem der Mädchen, die vor 10 Jahren in Chibok enführt wurden. Ihre Tochter Rifkatu ist noch immer unter den Vermissten.

 

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