Pressemeldungen Europe | 15 Juli 2020

Open Doors: 65 Jahre und kein bisschen leise

Im Jahr 1955 begann Bruder Andrew, die Kirche in Osteuropa und Russland zu ermutigen. 65 Jahre später betreut Open Doors Projekte zur Unterstützung von verfolgten Christen in über 65 Ländern weltweit. Eine neue Entwicklung in der Arbeit sind die noch nie dagewesenen Möglichkeiten, Training und Ermutigung online anzubieten.

 

 
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Im Jahr 1955 begann Bruder Andrew, die Kirche in Osteuropa und Russland zu ermutigen. 65 Jahre später betreut Open Doors Projekte zur Unterstützung von verfolgten Christen in über 65 Ländern weltweit. Eine neue Entwicklung in der Arbeit sind die noch nie dagewesenen Möglichkeiten, Training und Ermutigung online anzubieten.

 Am 15. Juli 1955 reiste Bruder Andrew erstmals nach Polen. Er wollte evangelisieren, doch er hörte Gottes Ruf, sich für die Kirche einzusetzen, die in Gefahr stand, vom Kommunismus erdrückt zu werden. „Wenn du wieder kommst, bring bitte Bibeln mit“, sagte ein Pastor in Warschau zu ihm.

Es folgten Hunderte Reisen in einem VW Käfer, der 35 Jahre lang als Symbol im Logo für den Dienst stand. Anfangs wurden die Bibeln und christlichen Bücher ganz offen eingeführt. Nach und nach schlossen die Länder im Ostblock ihre Grenzen und verboten die Einfuhr von christlicher Literatur. Damit stand die Arbeit an einer Weggabelung. Sollten die Transporte aufhören, weil die Regierungen das verlangten? Oder sollte die Bibelverbreitung fortgesetzt werden, aber auf welche Weise? Die Entscheidung fiel zugunsten der zweiten Option, und Open Doors wurde bekannt für das Schmuggeln von Bibeln. Hunderte geheime Kuriere kamen nach Ermelo/NL, um dafür eingeschult zu werden. Bibelschmuggler präparierten Campingbusse oder Wohnwägen, in denen bis zu 1.100 Bibeln versteckt werden konnten. Christen in Osteuropa und Russland erhielten auf diese Weise die Bibeln, für die sie seit vielen Jahren gebetet hatten.

Klaas Muurling, selbst einer der Bibelkuriere,  enger Mitarbeiter von Bruder Andrew und jahrelanger Sprecher von Open Doors Niederlande, erinnert sich: „Unser Büro erinnerte an einen Taubenschlag mit all den Kurieren, die dort ein und aus gingen. Täglich beteten wir für offene Türen an den Grenzen und immer wieder erhörte Gott unser Gebet. Er war auch unmittelbar bei uns, als meine Frau und ich an der russischen Grenze verhaftet wurden. Drei Tage wurden wir festgehalten und verhört. Diese Reise werde ich niemals vergessen.“

Ende der Siebziger sagte Bruder Andrew voraus, dass der Islam eine größere Gefahr für die Kirche werden würde, als es der Kommunismus jemals gewesen war. Während einer Gebetskampagne für die Kirche in der muslimischen Welt wurden diese Worte wahr. Der Iran war bereits 1979 zur islamischen Republik erklärt worden, und auch in anderen Regionen in der arabischen Welt stieg die Verfolgung von Christen deutlich an. Paradoxerweise gehen das Wachstum von Verfolgung und das der Kirche Hand in Hand.

Unter dem Namen ‚Projekt Perle‘ schmuggelte Open Doors im Jahr 1981 eine Million Bibeln nach China. Die Fracht wurde unter großer Geheimhaltung mit dem Schiff transportiert und an Tausende chinesische Gläubige am Strand von Swatow übergeben. Das Time Magazine bezeichnete die Aktion als ‚Riskantes Rendez-vous in Swatow‘.

Vom Bibelschmuggler zum ganzheitlichen Dienst mit Online-Präsenz

Anfänglich war die Bibelverbreitung die bekannteste und wichtigste Aufgabe von Open Doors. Später fragten verfolgte Christen nach Schulungen, um die Bibel besser zu verstehen, danach folgten Trainingsangebote zum Umgang mit Verfolgung. Der Dienst wurde zusehends ganzheitlicher, um alle Bedürfnisse der verfolgten Christen abzudecken: So wurden auch wurden auch Nothilfe, finanzielle Unterstützung und medizinische Hilfsmittel durch unsere sozio-ökonomische Entwicklungshilfe angeboten.

Mittlerweile erreicht Open Doors Millionen von Gläubigen durch Social Media und Online-Kanäle. „Insbesondere dort,  wo Christen isoliert und kaum zu erreichen sind, bieten Online-Kontakte ganz neue Möglichkeiten“, sagt Kurt Igler, Leiter von Open Doors Österreich.

Der Einsatz von Social Media und Online-Plattformen verstärkt die Kontaktmöglichkeiten zu verfolgten Christen. In der Golfregion ist es aufgrund von steigendem Druck durch die Regierungen schwierig, Christen zu besuchen. Gedruckte Bibeln und christliche Bücher wurden durch das Angebot von Online-Materialien ersetzt. Im Jahr 2019 wurden täglich rund 9.000 Gläubige über Online-Angebote erreicht.

Nach 65 Jahren Einsatz für verfolgte Christen ist Open Doors kein bisschen leiser und ruhiger geworden. Igler hält fest: „Wir sind dankbar, dass Gott unseren Dienst durch all die Jahre gesegnet hat. Dank seiner Fürsorge und der Unterstützung und Gebete von Tausenden Christen auf der ganzen Welt konnten wir diese Arbeit tun. Und wir schauen zuversichtlich in die Zukunft, dass Gott seine Kirche weiter versorgt und die Unterstützer in Österreich weiterhin so engagiert ihre Schwestern und Brüder in Verfolgung mittragen.“


 

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