Nachrichten Pakistan | 25 Juni 2021

Pakistan: Freigesprochen nach sieben Jahren im Todestrakt

Shaguftah Kausar und ihr Ehemann verbrachten sieben Jahre in der Todeszelle in einem pakistanischen Gefängnis. Zu Unrecht wegen Blasphemie im Jahr 2014 verurteilt, wurden Shaguftah Kausar und ihr Ehemann Shafqat Emmanuel nun freigesprochen.

 

 
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Shaguftah Kausar und ihr Ehemann verbrachten sieben Jahre in der Todeszelle in einem pakistanischen Gefängnis. Zu Unrecht wegen Blasphemie im Jahr 2014 verurteilt, wurden Shaguftah Kausar und ihr Ehemann Shafqat Emmanuel nun freigesprochen.

Shaguftah Kausar hatte Asia Bibi in ihrer berüchtigten Zelle im Todestrakt ersetzt. Die christliche Mutter von vier Kindern und ihr Ehemann Shafqat Emmanuel wurden vom Obersten Gericht in Lahore, Pakistan, auf Druck des Europäischen Parlaments freigesprochen. Diese Entscheidung beendet die jahrelange polizeiliche und gerichtliche Irrfahrt.

Ein ständig verzögerter Prozess

Nach nicht weniger als zwölf Verschiebungen seit April 2020 aufgrund der Covid-19-Pandemie wurde der Freispruch jetzt vom Gericht verkündet. Das Paar hatte bereits im Jahr 2016 Berufung gegen sein Todesurteil eingelegt. Aber der Prozess wurde ständig verzögert, so dass Shaguftah und ihr Mann Shafqat zuletzt sieben Jahre im Gefängnis schmachten mussten.
Acht Jahre insgesamt, davon sieben Jahre in der Todeszelle! Und das alles unter sehr harten Gefängnisbedingungen. Shafqat, der seit einem Unfall im Jahr 2004 bettlägerig ist, blieb während seiner gesamten Haftzeit im Bett. «Er war mit Wundliege-Malen übersät und wir dachten, er würde im Gefängnis sterben», sagten die Besucher. Seine Frau, die ebenfalls sehr litt, verfiel in eine Depression.

Unter Druck erpresste Geständnisse

Shaguftah und Shafqat, waren 2013 wegen Blasphemie verhaftet und 2014 zum Tode verurteilt worden. Beide waren Analphabeten und wurden fälschlicherweise verurteilt, weil sie blasphemische Texte in englischer Sprache an islamische Geistliche geschickt hatten.
Ihre Verurteilung war Teil des höchst umstrittenen Blasphemiegesetzes. Sie wird oft als Vorwand benutzt, um sich Land anzueignen, persönlichen Groll zu begleichen, geschäftliche Rivalitäten auszutragen und so weiter.
Im Juli 2013 hatte ihr Ankläger, Muhammad Hussein, behauptet, in seinem Mobiltelefon Textnachrichten gefunden zu haben, die sowohl Mohammed als auch den Koran beleidigen.

Text-Nachrichten von verlorenem Telefon aus gesendet

Die Texte wurden angeblich von Shaguftahs Mobiltelefon verschickt, einem Gerät, das einen Monat lang verloren gegangen war. Wer könnte die angeblichen Nachrichten gesendet haben? Unter dem Druck der Polizei, die ihrerseits von Menschen mit islamistischen Rachegelüsten bedrängt wurde, hatte Shafqat letztlich gestanden, die blasphemischen Texte verschickt zu haben. «Die Polizei erpresste ein Geständnis von Shafqat, was illegal ist», sagte der damalige Verteidiger der beiden Christen.
In der Zwischenzeit haben sie den Anwalt gewechselt: Saif-ul-Malook, der im Oktober 2018 den Freispruch von Asia Bibi erwirkt hatte, hat auch den von Shafqat und Shaguftah erreicht. Ihr Gang in die Freiheit wird in Kürze erwartet.


 

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