Pressemeldungen Türkei | 17 April 2021

Türkei: Das Klima für Christen verhärtet sich weiter

Trotz weniger Verfolgungs-Fällen aufgrund der Pandemie ist die Situation der Christen in der Türkei weit davon entfernt, sich nachhaltig zu verbessern.

 

 
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Trotz weniger Verfolgungs-Fällen aufgrund der Pandemie ist die Situation der Christen in der Türkei weit davon entfernt, sich nachhaltig zu verbessern.

In letzter Zeit gab es weniger Fälle von Verfolgung gegen Christen in der Türkei. Dies ist allerdings noch kein klares Zeichen dafür, dass sich die Lage nachhaltig verändert. Denn es handelt sich in erster Linie um einen Nebeneffekt von Covid-19.

Verhärtung der Situation

Laut einem Jahresbericht der Protestantischen Kirchen der Türkei, einer Vereinigung von 182 Kirchen, wurden Christen von den Geheimdiensten angesprochen, um die Kirchen und die Gläubigen auszuspionieren. Dies sei ein besorgniserregender Trend, so der Verband.
Gleichzeitig gehen die rechtlichen Einschränkungen und Schikanen weiter. Kirchen dürfen offiziell kein Gotteshaus haben. Das macht es schwierig für sie, einen Ort zu finden, an dem sie sich treffen können, oder Leiter und Pastoren zu schulen. Um dieses Verbot zu umgehen, erklärten sich die Gemeinden bisher als Verein. Aber vor kurzem hat der Staat die Gesetzgebung für Vereine verschärft. Seit 2020 hat sie sich das Recht genommen, Präsidenten zu ernennen, ihre Tätigkeit ohne Begründung zu beenden und ihr Vermögen zu beschlagnahmen. Zudem müssen sie den Behörden eine Liste ihrer Mitglieder vorlegen.

Islamisierung des Landes

Nach der Ausweisung aller ausländischen Christen aus dem Land nimmt die Regierung nun christliche Paare mit doppelter Staatsbürgerschaft ins Visier. Dem nicht-türkischen Ehepartner ist die Einreise oder der weitere Aufenthalt untersagt. Laut den Behörden stellen sie offiziell «eine Bedrohung für die nationale Sicherheit» dar.
Neben dem verschärften Nationalismus, den die Regierung propagiert, ist eine schleichende Islamisierung des Landes zu beobachten. Die neuen Schullehrpläne sprechen für sich: Es ist vom Dschihad die Rede, es wird gepriesen, dass ein Muslim als Märtyrer sterben soll, und Christen und Juden werden als Ungläubige bezeichnet.
Dieser Trend ist der «American Commission on International Religious Freedom» nicht entgangen. In ihrem letzten Bericht nahm sie die Türkei in die Liste der Länder auf, die wegen schwerwiegender Verstösse gegen die Religionsfreiheit überwacht werden sollen.

 


 

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