Am vergangenen Sonntag, den 7. Mai hat die zweite Anhörung von Pastor Brunson stattgefunden. Das Gericht hörte sich verschiedene Zeugenaussagen an. Allerdings wurden drei von der Verteidigung vorgeschlagene Zeugen mit der Begründung abgelehnt, sie würden in diesem Fall ebenfalls als Verdächtige gelten. Laut der Journalistin Barbara Baker, die bei der Anhörung anwesend war, traten Andrew und sein Anwalt selbstbewusst und bestimmt auf. Andrew wurde durch die Anwesenheit einiger bekannter Gesichter im Gerichtssaal eindeutig ermutigt. Mehrere lokale Gemeindeleiter verfolgten den Prozess, um ihrer Unterstützung für Pastor Brunson Ausdruck zu geben.
Andrew kommentierte die gegen ihn erhobene Anklage, «Unterstützung terroristischer Organisationen», folgendermassen: «Die Motivation für meinen Dienst, für den ich mein Leben lang gearbeitet habe, wird verdreht dargestellt. Ich habe mich nie geschämt, ein Diener Jesu zu sein, aber diese Behauptungen sind beschämend und ekelhaft.»
Eine andere Person, die bei der Anhörung anwesend war, sagte, dass Andrew und sein Anwalt deutlich gezeigt hätten, dass die Anschuldigungen falsch seien und dass Andrews Inhaftierung nur politische Gründe haben könne.
Sandra Jolley, die stellvertretende Vorsitzende der US-Regierungskommission für internationale Religionsfreiheit, die auch an dem Prozess teilnahm, sagte: «Die amerikanische Öffentlichkeit und der Kongress haben bisher viel Geduld gezeigt. Jeder Tag, den Andrew Brunson hier inhaftiert verbringt, ist ein Tag, an dem das Ansehen der türkischen Regierung in den Augen nicht nur der USA, sondern der ganzen Welt abnimmt».
Am 4. Mai hatten fünfzig Abgeordnete des Europäischen Parlaments ein Schreiben an Präsident Erdogan gerichtet, in dem sie die Freilassung von Brunson gemäss den europäischen und internationalen Verpflichtungen der Republik Türkei in Bezug auf die Religionsfreiheit, das Verbot willkürlicher Inhaftierung und das Recht auf ein faires Verfahren fordern. Der türkische Aussenminister antwortete, die Regierung sei machtlos und in den Händen der Justiz.
Als Termin für die nächste Anhörung ist der 18. Juli festgelegt worden.
Quelle: Middle East Concern
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