Überblick
Die christliche Bevölkerung auf den Malediven ging 2021 aufgrund der Covid-19-Maßnahmen zurück, da viele christliche Arbeitsmigranten zur Rückkehr in ihre Heimatländer gezwungen wurden. Selbst wenn sie im Land bleiben konnten, mussten sie Verhaftung und Abschiebung fürchten, falls ihr christlicher Glaube entdeckt würde. In der maledivischen Gesellschaft gibt es keinen Platz für christliche Gottesdienste oder Versammlungen.
Auf den Malediven gibt es keine historischen Kirchen.
Zur Situation der Christen
Die Regierung verkündet voller Stolz, dass das Land zu 100 Prozent muslimisch ist. Jeder Übertritt vom Islam zu einer anderen Religion wird den muslimischen Behörden gemeldet. Nicht-Muslime können ihre Staatsbürgerschaft verlieren. Als Christ bekannt zu werden ist sehr gefährlich. Ganze Familien könnten Christen sein, ohne jemals gewahr zu werden, dass die ganze Familie den gleichen Glauben teilt.
Bibeln und andere christliche Unterlagen müssen sorgfältig versteckt werden, da der Besitz dieser Materialien zu einer Inhaftierung führen kann.
In den Arbeitsverträgen der christlichen Arbeitsmigranten heißt es oft, dass diejenigen, die ihre nicht-islamische Überzeugungen äußern, «mit einer Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren oder Hausarrest oder Bußen zwischen 5000 und 20’000 Rufiyaa (320 bis 1300 US-Dollar) und der Ausweisung rechnen müssen».
Beispiele der Verfolgung
Während des Untersuchungszeitraums zum WVI 2022 wird mindestens ein Christ aufgrund seines Glaubens in Haft gehalten.
Das Maß der Verfolgung
Die Inselgruppe der Malediven ist einer der Staaten, in denen der Druck auf das kirchliche Leben am größten ist. Da sich ein Malediver strafbar macht, wenn er Christ wird/ist, gibt es keine Möglichkeit, sich als Gemeinde zu versammeln. Das Gesetz verbietet es Nicht-Muslimen, die im Land leben oder dieses besuchen, ausdrücklich, ihren Glauben offen zu äußern und sich in einer Gemeinde zu versammeln.
Wichtigste Mechanismen der Verfolgung
Islamischer Extremismus