Wie sieht die Verfolgung in China aus?
Die Verschärfung der Restriktionen und die zunehmende Überwachung setzt auch die Christen in China immer stärker unter Druck. Die Kommunistische Partei Chinas ist auf ihren Machterhalt aus und erstickt jede Bedrohung dieser Macht im Keim. Die Überwachung in China gehört zu den repressivsten und raffiniertesten der Welt. Christliche Leiter sind besonders von Verfolgung bedroht, unter anderem durch Inhaftierung oder, in einigen wenigen Fällen, durch Entführung.
Neue Beschränkungen des Internets und der sozialen Medien sowie die 2018 überarbeiteten Religionsvorschriften schränken die Freiheiten der Christen stark ein. Viele Kirchen werden überwacht und geschlossen, unabhängig davon, ob sie zur patriotischen Drei-Selbst-Bewegung gehören oder nicht. Für Jugendliche unter 18 Jahren ist der Besuch einer Kirche nach wie vor illegal. Die bisherige Vorstellung, dass Kirchen nur dann eine Bedrohung darstellen, wenn sie zu gross oder zu politisch werden oder ausländische Gäste einladen, gilt nicht mehr.
Wird ein Konvertit aus dem Islam oder dem tibetischen Buddhismus von seiner Familie oder Gemeinschaft entdeckt, wird er in der Regel bedroht und körperlich verletzt – alles in dem Bemühen, ihn wieder zu seinem ursprünglichen Glauben zu bringen. Es kommt vor, dass Nachbarn christliche Aktivitäten bei den Behörden oder dem Dorfvorsteher melden, der dann Massnahmen ergreift, um die Gläubigen zu stoppen.
Wer ist von der Vorfolgung am stärksten betroffen ?
Konvertiten mit muslimischem oder buddhistischem Hintergrund werden in China am stärksten verfolgt, wobei der Widerstand sowohl von ihren Familien und Gemeinschaften als auch von den Behörden ausgeht. Generell werden alle Christen und Kirchen überwacht.
Treffen Sie Xiao Ai
«In einem gewissen Masse weist uns die Verfolgung auf Christus und seine Liebe hin.»
Xiao Ai (Name geändert) wurde zwei wochen lang inhafiert, nachdem die Behörden eine Razzia bei einer Hauskirchenversammlung durchgeführt hatten (August 2022)
Was hat sich im vergangenen Jahr verändert?
Aufgrund der zunehmenden Überwachung und Einschränkungen haben viele Hauskirchen ihre Treffen in grösseren Gruppen aufgegeben und sich in kleinere Gruppen aufgeteilt. Andere trafen sich bisher online, aber dies ist nun schwieriger geworden, da die chinesischen Behörden die Online-Aktivitäten genauer beobachten. Eine Anzahl Christen wurde verhaftet und verurteilt, oft unter dem Vorwand illegaler Geschäfte, des Betrugs, der Handlungen gegen die Sicherheit des Staates oder der vagen Formulierung «Uruhestiftung».
Wie hilft Open Doors den Christen in China?
Open Doors unterstützt Gläubige in China mit Schulungen zur Nachfolge und zum Umgang mit Verfolgung sowie durch die Bereitstellung kontextbezogener christlicher Literatur für Gläubige mit muslimischem oder buddhistischem Hintergrund.
Himmlischer Vater, wir staunen, dass die Kirche in China trotz jahrzehntelanger Widerstände unglaublich wächst. Während nun die neue Welle der Verfolgung neue Herausforderungen mit sich bringt, stärke Dein Volk und tue weiterhin Grosses und Erstaunliches unter und mit den Gläubigen. Gib Deinen Kindern Kraft, Weisheit und ermutige sie, während sie die verschiedenen Herausforderungen meistern, und sorge für alle körperlichen, emotionalen und geistlichen Bedürfnisse. Wir beten, dass Du die Gespräche der Christen mit den örtlichen Behörden segnest und für diejenigen, die sich deinem Werk widersetzen wollen, zu Momenten der göttlichen Begegnung werden. Amen.