Irak

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Wie sieht die Verfolgung im Irak aus? 

Irakische Christen werden diskriminiert, schikaniert und gewaltsam verfolgt, ohne dass sie vom Staat geschützt werden. Eine grosse Zahl von Christen wurde im Jahr 2014 aus ihren Städten und Dörfern vertrieben, als der sogenannte Islamische Staat (IS) versuchte, im Norden ein islamisches Kalifat zu errichten. Viele der Vertriebenen sind noch nicht in ihre Heimat zurückgekehrt. 

Im Irak gibt es eine ganze Reihe traditioneller orthodoxer und katholischer Kirchen, die jedoch alle unter Intoleranz, Diskriminierung und Verfolgung durch lokale Oberhäupter, Regierungsbehörden und islamische Extremistengruppen leiden. Im Zentral- und Südirak zeigen viele Christen ihren Glauben nicht in der Öffentlichkeit, um Schikanen oder Diskriminierung am Arbeitsplatz, an der Universität oder beim Passieren von Checkpoints zu vermeiden. In der Ninive-Ebene wurden in der Vergangenheit Gemeindeleiter entführt; diejenigen, die sich gegen lokale Milizen oder politische Führer aussprechen, sind besonders gefährdet.

Gläubige mit muslimischem Hintergrund werden von ihren Familien, den Clanführern und der Gemeinschaft stark unter Druck gesetzt. Das kann dazu führen, dass sie aus der Familie ausgeschlossen werden, nicht mehr heiraten können oder zwangsgeschieden werden und ihr Erbe und ihre Kinder verlieren. Sie können aufgrund des Blasphemie-Gesetzes verhaftet und verfolgt werden, wenn sie beschuldigt werden, Muslime bekehren zu wollen. So ist es nicht verwunderlich, dass einzelne ihren neuen Glauben geheim halten wollen.

Wer ist von der Verfolgung am stärksten betroffen? 

Der größten Verfolgung ausgesetzt sind Christen, die aus einem muslimischen Hintergrund heraus konvertieren. IChristen mit einem muslimischem Hintergrund sind am stärksten von Verfolgung betroffen. Dies war traditionell in den arabischen Gebieten stärker der Fall als in den kurdischen Gebieten, aber der Einfluss des konservativen Islam nimmt im ganzen Land zu.

Treffen Sie Fadi 

«Das Christentum ist seit jeher in unserem Land. Unsere Präsenz hier ist wichtig.» 

Fadi, ein gemeindeleiter, spricht über Vertreibung und Emigration (August 2022)

Was hat sich im vergangenen Jahr verändert? 

Obwohl der Irak auf dem WVI vier Plätze verloren hat, hat sich im Land die Lage der Christen nicht wesentlich verbessert. Es gibt weniger Berichte über gewalttätige Vorfälle – beispielsweise dass Kirchen gewaltsam geschlossen oder angegriffen werden –, aber das bedeutet nicht, dass Gottesdienste überall im Land ungestört stattfinden können. So fanden beispielsweise im Nordirak wegen türkischer Bombenangriffe seit über einem Jahr keine Gottesdienste mehr statt.
 
Im vergangenen Jahr wurden Dutzende von Christen körperlich misshandelt und/oder gezwungen, ihre Häuser zu verlassen. Viele der entführten Christen werden weiterhin vermisst. Ein Christ wurde aus Glaubensgründen getötet. Es gibt viele Berichte über die Beschädigung oder die Beschlagnahmung von Häusern und Geschäften von Christen. 

Wie hilft Open Doors den Christen im Irak? 

Die lokalen Partner von Open Doors stärken die Kirche im Irak mit Schulungen, Traumabehandlung, Bibeln und christlichen Büchern, sozio-ökonomischen Projekten zur Sicherung des Lebensunterhalts und Mikrokrediten, durch Hilfe beim Wiederaufbau von Häusern und Kirchen sowie durch Katastrophenhilfe.

Ein Gebet für den Irak

Himmlischer Vater, wir bitten Dich um Kraft für unsere Brüder und Schwestern im Irak, die ständig so behandelt werden, als wären sie ein schändliches Problem; mögen sie immer wieder ihren wahren Wert und Deine grosse Liebe erkennen. Bitte schütze ihre Rechte und bewege die Regierung dazu, mehr zu tun, um eine sichere Rückkehr für die vom Krieg Vertriebenen zu ermöglichen. Wir beten, dass Du gewalttätige Extremisten zurückhältst, und wir bitten darum, dass im Irak endlich dauerhafter Frieden einkehrt. Amen.


 
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Ausmass der Verfolgung

Sehr hoch



Mechanismen der Verfolgung
  • Islamischer Extremismus
  • Totalitarismus oder diktatorische Paranoia
  • Unterdrückung durch den Clan/Stamm
  • Korruption und Organisiertes
  • Konfessioneller Protektionismus

Anzahl der Christen
164'000 (0,4 %)

Hauptreligion
Islam

Staatsform
Parlamentarische Demokratie

Regierungschef
Präsident Barham Salih

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