Wie sieht die Verfolgung in Kuba aus?
Das kommunistische Regime in Kuba toleriert weder von der Staatsdoktrin abweichende Stimmen noch Institutionen, die an Macht und Einfluss gewinnen. Die Kirche fällt dabei in beide Kategorien. Infolgedessen werden die Christen von den Behörden verfolgt.
Christliche Aktivisten oder Gemeindeleiter, die sich gegen Korruption oder politische Probleme aussprechen, können festgenommen und inhaftiert werden. Andere sehen sich Verleumdungskampagnen gegen sie und Schikanen oder Gewalt seitens der Behörden und ihrer Sympathisanten ausgesetzt. Die Behörden erstellen eine Datenbank von Kirchen, Gemeinden und Pastoren, die als «konterrevolutionär» gelten. Christen befürchten nun, dass dies zu einer weiteren Möglichkeit wird, sie zu überwachen und zu kontrollieren.
Das kommunistische Regime auf Kuba hat in der Vergangenheit immer wieder versucht, die Religion zu unterdrücken und den Einfluss der Kirche zu verringern. Heute geschieht dies, indem den Kirchen die Registrierung neuer Kirchen oder der Kauf oder die Nutzung von Räumlichkeiten für legale Zusammenkünfte verweigert wird. Dies zwingt viele Gläubige dazu, sich illegal in nicht registrierten Hauskirchen zu versammeln – werden sie dabei erwischt, können sie mit einer Geldstrafe belegt, ihr Eigentum beschlagnahmt oder ihre Kirche geschlossen werden. Für ausländische Christen ist es schwierig, ein Visum zu bekommen, um kubanische Kirchen zu besuchen. Wenn ein kubanischer Christ versucht, Gläubige in anderen Ländern zu besuchen, gilt dies als «verdächtige Aktivität». Das macht Gemeinschaft über Landesgrenzen hinaus sehr schwierig und behindert auch das Beschaffen christlicher Literatur aus dem Ausland.
Der Staat gewährt den Christen in sozialen Fragen keine Gewissensfreiheit. Erlässt der Staat beispielsweise neue Gesetze zur Ehe, müssen die Gemeinden diese einhalten. Weigern sie sich, ist es sehr wahrscheinlich, dass Gemeindeleiter von der staatlichen Sicherheitsbehörde überwacht und bedroht werden.
Wer ist von der Verfolgung am stärksten betroffen?
Christliche Leiter von Hauskirchen und junge Männer, die an Protesten und Demonstrationen teilnehmen, sind am stärksten gefährdet, insbesondere in der Hauptstadt Havanna.
Treffen Sie Pastor Luiz
«Wir treffen uns in der Garage meines Hauses oder in verschiedenen Häusern in der Nachbarschaft, weil wir weder ein Gebäude haben noch die Möglichkeit, unsere Gemeinde legal zu registrieren.»
Pastor Luiz ist ein kubanischer Missionar, dessen neue Gemeinde staatlich nicht zugelassen ist. So predigt er entweder unter dem Dach verschiedener registrierter Kirchen oder heimlich im Untergrund (April 2022)
Was hat sich im vergangenen Jahr verändert?
Kuba ist auf dem WVI um zehn Plätze nach oben gerückt, was auf eine Zunahme von Gewalt und Druck in allen Lebensbereichen zurückzuführen ist. Das diktatorische Regime verschärfte seine repressiven Massnahmen gegen alle christlichen Leiter und Aktivisten, die es als Gegner der kommunistischen Prinzipien ansieht. Zu den Massnahmen der Regierung gehören Verhaftungen, Entführungen, willkürliche Geldstrafen, strenge Überwachung, Verweigerung von Lizenzen und religiösen Visa sowie körperliche und seelische Misshandlungen.
Wie hilft Open Doors den Christen auf Kuba?
Die lokalen Partner von Open Doors stärken die verfolgte Kirche in Kuba, indem sie Bibeln verteilen, Projekte zur Sicherung des Lebensunterhalts sowie sozio-ökonomische Entwicklungsprojekte unterstützen, biblische Schulungen anbieten, Leiter schulen und Kinder und Pastorenfamilien unterstützen.
Himmlischer Vater, wir danken Dir für den Mut unserer Glaubensgeschwister auf Kuba, die trotz des heftigen Widerstands der Machthaber weiterhin für Dich eintreten. Gib ihnen die Weisheit, zu wissen, wann sie sprechen müssen, und die Zuversicht, dass Du der Herr der Welt bist. Bitte verändere die Atmosphäre in Kuba, lass Freiheit und Gerechtigkeit im Alltag zu und stärke deine Kirche. Amen.