Christen sind von der zunehmenden Präsenz islamischer Kämpfer bedroht, insbesondere in der nördlichen Region Cado Delgado, wo Aufständische wie die dem IS nahestehende islamistische Gruppe al-Sunnah wa Jama'ah und Kämpfer mit Verbindungen zur somalischen Gruppe al-Shabaab eine Schreckensherrschaft ausüben. Die Menschen bleiben entweder in der Region und sind täglich von Entführungen bedroht, oder sie fliehen aus ihren Häusern und Dörfern und sind auf sich allein gestellt. Viele sind durch die Gewalt traumatisiert, und diejenigen, die zur Heirat oder zur Miliz gezwungen werden, sind oft von Scham oder Stigmatisierung geplagt.
In anderen Teilen des Landes werden Christen, die vom Islam oder einer traditionellen afrikanischen Religion zum Christentum konvertieren, oftmals von ihren Familien unter Druck gesetzt, wieder zum früheren Glauben zurückzukehren. Einzelne muslimische Familien zwingen Konvertitinnen, einen muslimischen Mann zu heiraten, selbst wenn auch nur ein Glaubenswechsel vermutet wird. Damit sollen die Frauen von christlichen Aktivitäten ferngehalten werden. Verheirateten Frauen droht die Scheidung, wenn sie zum Christentum konvertieren. In einigen Fällen verlieren sie das Sorgerecht für ihre Kinder und es wird ihnen das ihnen zustehende Erbe verweigert. In einigen Gebieten verfolgen Drogenkartelle Christen und haben es besonders auf Jugendmitarbeiter der Kirche abgesehen.
Die Spannungen im Land werden durch Einschränkungen der Religionsfreiheit durch die Regierung noch verschärft, wie etwa das Verbot jeglicher religiöser Beeinflussung in öffentlichen Bildungseinrichtungen und die umständlichen Registrierungsanforderungen für religiöse Gruppen.
Am schlimmsten werden Christen in der nördlichen Provinz Cabo Delgado verfolgt, wo islamistische Extremisten gewalttätige Angriffe verüben. Gerade junge Mädchen sind besonders gefährdet, da Mosambik eine der höchsten Raten von Kinderheiraten der Welt aufweist. So werden Kinder bereits im Alter von sieben Jahren zur Heirat mit Kämpfern gezwungen.
«Diese bösen Leute [al-Shabaab] kamen und haben uns zerstört. Sie haben uns in Armut gestürzt, jetzt haben wir nichts mehr ... Wir konnten uns versorgen, aber als sie kamen, zerstörten sie alles und liessen uns in Armut zurück.»
Lorena (Name geändert, Dezember 2021)
Mosambik war im Jahr 2021 zum ersten Mal unter den Top 50 des WVI, und die Verfolgung hat sich weiter verschärft. Dieses Jahr ist Mosambik auf dem Index um neun Plätze aufgestiegen, was den zunehmenden Druck auf Christen widerspiegelt, besonders im nördlichen Teil des Landes, wo Dschihadisten aktiv sind.
Auch wenn die militanten Islamisten im vergangenen Jahr aufgrund der Interventionen ruandischer und südafrikanischer Streitkräfte die Kontrolle über viele Städte verloren haben, ist ihr Einfluss nach wie vor sehr gross. Radikalislamische Anschläge haben viele Christen das Leben gekostet. Die dem IS nahestehende islamistische Gruppe al-Sunnah wa Jama’ah will in Mosambik ein islamisches Kalifat errichten und hat zahlreiche Gräueltaten begangen, Kirchen und Schulen niedergebrannt und im Norden Zehntausende von Menschen zur Flucht getrieben. Hunderttausende leben heute in Lagern für Binnenvertriebene. Darüber hinaus erschwert die Präsenz von Drogenkartellen in einzelnen Gebieten das Leben der Christen – insbesondere für Kirchen, die mit Jugendlichen arbeiten wollen.
Die nördliche Provinz Cabo Delgado befindet sich in der Gewalt islamistischer Aufständischer, die in diesem Gebiet zwischen 2500 und 3300 Menschen getötet haben. Rund 800’000 Menschen sind auf der Flucht vor der Gewalt vertrieben worden. Die Angriffe der Dschihadisten haben sich bereits über die Grenze nach Tansania ausgeweitet und werden sich wahrscheinlich nach Süden und in das benachbarte Malawi ausbreiten.
Die Partner von Open Doors unterstützen verfolgte Christen in Mosambik durch Nothilfe, Schulungen zum Umgang mit Verfolgung, mit Kursen zu interkulturellen Fragen sowie durch sozio-ökonomische Projekte.
Himmlischer Vater, umgib die von Verfolgung betroffenen Menschen in Mosambik mit Deinem Schutz. Versorge die Tausenden von Vertriebenen und gib ihnen Unterkunft, Nahrung und Wasser. Bitte kümmere dich um die Kinder, die in Zwangsheiraten stecken und von militanten Gruppen verschleppt wurden. Lass sie Deine Liebe erfahren und greife ein, um ihnen die Freiheit zu schenken. Vereitle die Pläne islamischer Extremisten und arbeite in ihren Herzen, damit sie sich von Hass und Gewalt ab- und Deiner Liebe zuwenden. Gib unseren Brüdern und Schwestern in Mosambik ein Land, in dem sie sicher sind. Amen.
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