Rose (im Bild) und ihr Mann, Pastor Matthew, lebten in Nbra Zongo im Bundesstaat Plateau. Sie wurden in diese abgelegene Bauerngemeinde versetzt, kurz nachdem Matthew seine theologische Ausbildung abgeschlossen hatte. Das Gebiet ist immer wieder Angriffen von militanten Fulani ausgesetzt (siehe Box). Ein solcher Angriff erschütterte auch Roses Leben schwer.
Rose und Matthew hatten bereits zwei Kinder, Esther und Joy. Rose war mit ihrem dritten Kind schwanger und hatte am 7. April einen Termin für eine vorgeburtliche Untersuchung. Als sie sich von ihrem Mann verabschiedete, wusste sie nicht, dass sie ihn nie mehr lebend sehen würde.
An diesem Abend gingen Matthew und der Kirchensekretär auf Kontrollgang, um nach Anzeichen auf einen drohenden Fulani-Angriff zu suchen. Auf dem Heimweg wurde Matthew erschossen.
Rose war noch unterwegs, als ihr Bruder ihr die tragische Nachricht überbrachte. Als sie am nächsten Morgen ankam, war sie in einem Schockzustand, verlangte aber dennoch, Matthews Leichnam zu sehen.
Das Leben für Witwen in Nigeria kann äusserst hart sein. Obwohl es kulturell erwartet wird, dass sich die Familie des verstorbenen Ehemanns um die Witwe und Kinder kümmert, geschieht dies oft nicht. So auch bei Rose. Sie beschlagnahmten sogar den grössten Teil ihres Besitzes und liessen Rose und ihre Kinder mit leeren Händen zurück.
Genau zu diesem Zeitpunkt kündigte die nigerianische Regierung Ausgangssperren an, um die Pandemie einzudämmen. Das Überleben wurde für Rose und ihre beiden Mädchen noch schwieriger.
«Wir hatten kein Geld, um Essen zu kaufen. Wir konnten nichts gegen Geld eintauschen, weil die Märkte geschlossen waren. Ich hatte keine Kraft, um zu arbeiten und meine Kinder zu ernähren. Ich setzte mein Vertrauen allein auf Gott. Und heute leben wir. Es ist ein Wunder.»
Die Kirchen in Nordnigeria sind an Verfolgung und an die Verantwortung, sich um die vielen Witwen zu kümmern, gewöhnt. Aber die Probleme, mit denen sie während der Covid-19-Pandemie konfrontiert sind, sind von bislang ungekanntem Ausmass. Aufgrund des Lockdowns hat die Kirche kein Einkommen und ist kaum noch in der Lage, Menschen in Not zu helfen. Darüber hinaus sind in den Gebieten, in denen die Regierung Hilfe leistet, Christen oft die Letzten in der Wartereihe oder erhalten gar keine Hilfe.
Kurz nach unserem Besuch teilte Rose uns mit, dass ihr drittes Baby zur Welt gekommen ist – ein weiteres Mädchen. Das Team stellte schnell ein Hilfspaket zusammen und besuchte Rose erneut.
Abebu (im Bild) ist eine langjährige Freundin von Open Doors. Seit ihr Mann und Vater ihrer acht Kinder 2013 für seinen Glauben an Jesus in Äthiopien ermordet wurde, ist Open Doors eng mit ihr verbunden.
«Ich wusste nicht, dass ich eine liebevolle Familie habe, die sich um uns sorgt», sagte Abebu damals voller Dankbarkeit für all die Unterstützung, die sie nach dem Tod ihres Mannes erhielt.
Abebu war mit ihrem achten Kind schwanger, als ihr Mann Reta von einem Bekannten erschossen wurde, weil er Christ geworden war. Selbst vom Gefängnis aus bedrohte dieser einflussreiche Mann sie und ihren Pastor weiterhin.
Nachdem sie ihren Mann verloren hatte, sah sich Abebu einem unerbittlichen Kampf gegenüber, um ihre Familie zu ernähren. Open Doors versorgte sie zunächst mit Saatgut und Dünger, damit sie ihren Beitrag zur gemeinschaftlichen Landwirtschaft leisten konnte. Später wurde mit ihrer Kirche zusammen beschlossen, die Familie in Sicherheit in die Stadt zu bringen. Dort nahmen sie auch an verschiedenen Traumabewältigungsprogrammen teil.
Doch dann entwickelte Abebu eine Augenkrankheit. Open Doors bezahlte ihre medizinische Behandlung, um einen Teil ihrer Sehkraft wiederherzustellen. Dies ermöglichte es ihr, weiter zu arbeiten und für ihre Familie zu sorgen.
Doch mit der Ausbreitung der Covid-19-Pandemie in Äthiopien hat die Familie ihr ganzes Geld aufgebraucht und kann nichts anderes tun, als zu Hause zu bleiben. Die Schulen sind geschlossen. Die Kinder, die normalerweise im Internat leben, sind nun alle zu Hause. Es ist sehr schwierig, alle zu ernähren. Und: «Zur Zeit sind alle Kirchen geschlossen und haben kein Einkommen. Die Kirche kann uns also nicht mit Lebensmitteln helfen.»
Kenia ist ein mehrheitlich christliches Land. Dennoch leben viele Christen im Nordosten und an der Küste Kenias unter der ständigen Bedrohung durch die somalische Terrorgruppe Al-Shabaab. Während es gelegentlich zu grenzübergreifenden Angriffen kommt, haben sich die extremistischen Ansichten der Dschihadisten mittlerweile auch in den Köpfen vieler einheimischer Muslime verankert.
2014 war eines der schwierigsten Jahre für die Christen an der Küste Kenias. Im Juni und Juli töteten die Milizen der Al-Shabaab in den Bezirken Mpeketoni Lamu, Tana River und Mombasa 118 Menschen, die meisten davon Christen.
Open Doors hat einige der Frauen, die bei diesen grausamen Angriffen zu Witwen wurden, begleitet, sie mit Traumabehandlung und beim Verdienst ihres Lebensunterhalts unterstützt. Doch aufgrund von Covid-19 ist die Wirtschaft fast zum Stillstand gekommen und diese Frauen kämpfen erneut damit, ihre Familien zu versorgen, weil sie ihre Geschäfte schliessen mussten.
Maggies Ehemann und Sohn wurden beim Angriff in Mpetekoni getötet. Sie und ihre Tochter mussten alles mitansehen. «Nach dem Verlust meines Mannes und Sohnes habt ihr mich getröstet und ermutigt und mir beigebracht, wie man ein Geschäft führt», sagt Maggie. Sie gründete ein kleines Geschäft, in dem sie Lebensmittel verkaufte.
Doch wegen der Einschränkungen aufgrund von Covid-19 musste sie ihr Geschäft schliessen. Glücklicherweise war Maggie eine der Begünstigten der Covid-19-Nothilfe von Open Doors. «Ihr seid mir erneut zur Hilfe geeilt. Danke für den Segen und die Liebe, die ihr uns entgegengebracht habt.»
Auch viele neue Christen mit muslimischem Hintergrund in Kenia benötigen dringend Hilfe. Für Aisha* (Bild oben), eine ehemalige Muslimin, ist es sehr schwer, für ihre Familie zu sorgen:
«Muslimische Nachbarn sagten zu meinen Kindern: ‹Ihr Ungläubigen braucht Allah.› Ehrlich gesagt war ich versucht, nur um des Essens willen zum Islam zurückzukehren. Aber eine meiner Töchter sagte zu mir: ‹Mama, vertraue auf den Herrn.› Und ich bin froh, dass ich das getan habe. Wir sind so froh um dieses Essen. Es kam genau zur rechten Zeit. Herzlichen Dank!»
Mehr als 15’000 Familien von Witwen wie Rose und Abebu, Christen mit muslimischem Hintergrund, Pastoren und Gemeindehelfer in ganz Afrika sind dringend auf Hilfe angewiesen. Allein in Nigeria hat Open Doors mehr als 9000 Familien identifiziert, die nicht wissen, woher ihre nächste Mahlzeit kommt.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung. Bitte beten Sie weiterhin, dass die Gläubigen geschützt werden und unsere Teams die Bedürftigsten erreichen. /
Auszug November 2020 – Magazin
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