Nachrichten Algerien | 21 März 2019

Algerien: Die Christen beten für ihr Land

In dieser Zeit des politischen Wandels spielen die Christen in Algerien eine wichtige Rolle. Sie beten für ihr Land.

 

 
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In dieser Zeit des politischen Wandels spielen die Christen in Algerien eine wichtige Rolle. Sie beten für ihr Land.

Trotz wochenlanger friedlicher Demonstrationen in ganz Algerien ist der geschwächte Präsident Abdelaziz Bouteflika nicht bereit, die Macht abzugeben. Das Volk wirft ihm die Annullierung der Präsidentschaftswahlen vom 18. April vor. Damit wird sein Mandat über die Frist des 27. April hinaus verlängert und stürzt das Land in eine politisch unsichere Zukunft.

«Seit Anfang Januar beten und fasten alle Kirchen in Algerien für ihr Land», sagt ein Christ, der anonym bleiben will. Die Christen sind sich bewusst, dass sie im schwierigen Kontext dieser politischen Übergangszeit eine Rolle zu spielen haben, auch wenn sie nur eine sehr kleine Minderheit im Land ausmachen. Ein Kirchenleiter sagt: «Wir ermutigen die Christen, für eine Veränderung in allen Lebensbereichen zu beten: in Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Bildung und Justiz. Ein anderer fügt an: «Wir hoffen, dass das Gesetz von 2006 nach den Wahlen aufgehoben wird.»

Mit schätzungsweise 125’000 Christen scheint die Kirche in Algerien unbedeutend in diesem grossen Land, das 42 Millionen Einwohner zählt. Doch könnte ein Mentalitätswandel einen riesigen Unterschied machen für die algerischen Christen, von denen etwa 35’000 muslimischer Herkunft sind. Ein algerischer Pastor erklärt: «Zwar sind wir nicht zahlreich, aber wir können in unserem Land ein Leuchtturm sein, damit unser Licht von weitem wahrgenommen wird.»

In den letzten Jahren sind Christen in Algerien stark diskriminiert worden: Kirchenschliessungen, von den Behörden bedrängte Pastoren… Der Druck auf die Kirche hat zugenommen, besonders seit dem Gesetz über die Ausübung des nichtislamischen Gottesdienstes, das 2006 in Kraft getreten ist. Gemäss Artikel 2 der algerischen Verfassung ist Algerien ein islamisches Land.

Trotzdem nimmt die Zahl der Christen mit muslimischem Hintergrund ständig zu. «In den 90er Jahren waren es weniger als tausend. Heute gibt es rund 35’000 MBB-Christen in der sichtbaren Kirche. Aber ich glaube, dass es ebenso viele isolierte oder geheime Christen gibt», sagt Djilali*, ein Pastor aus der Kabylei.

*Deckname


 

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