Im Norden von Burkina Faso hat die terroristische Gewalt Tausende Christen in die Flucht getrieben. Wir konnten für die am meisten gefährdeten Familien Hilfe organisieren.
Naomi Zoré und ihr Ehemann Eli, ein Pastor, lebten im friedlichen Arbinda in Burkina Faso mit ihren muslimischen Nachbarn in gutem Einverständnis zusammen. Aber dieser Frieden kam zu einem jähen Ende, als islamistische Terroristen begannen, die christliche Gemeinschaft anzugreifen.
«An jenem Samstag hatte Eli gerade seine Sonntagspredigt vorbereitet. Er ging anschliessend zu seinem Freund, der auch Pastor ist. Plötzlich hörten wir Schüsse. Draussen rannten und schrien die Leute. Ich wollte mit meinen Kindern in meinem Zimmer beten. Die Schiesserei dauerte zwei Stunden. Dann ging ich vor unser Haus, um auf meinen Mann zu warten. Ich sah seinen Freund, der sich näherte. Er schien sehr besorgt», erinnert sich Naomi.
Der Freund rang nach Atem und sagte: «Naomi, sei mutig! Dein Mann ist tot.» Eli kam ums Leben, als er auf halbem Weg umkehrte, um seine Familie zu beschützen. Naomi fährt fort: «Meine Welt brach zusammen. Ich fand keine Worte. Er wurde auf offener Strasse erschossen. Mit 45 Jahren bleibe ich alleine zurück, um meine neun Kinder zu versorgen.»
Das Leben ist nun sehr hart für Naomi. Sie musste ihre Familie in ein Flüchtlingslager in der Stadt Kaya in Sicherheit bringen: «Die Christen nahmen uns liebevoll auf, aber sie konnten uns nicht mit Nahrung versorgen. Wir schrien Tag und Nacht zu Gott.»
Die anhaltende Gewalt im Norden des Landes hat seit Januar 2019 Hunderte Menschenleben gefordert. Laut UNO mussten 289’000 Menschen ihre Häuser verlassen und 2024 Schulen wurden geschlossen. Pastor Samuel Sawadogo ist für die Vertriebenen in seinem Gebiet verantwortlich: «Wir wissen nicht, wer die Täter oder die Drahtzieher sind. Wir wissen nur, dass sie die Christen angreifen. Diese Angriffe haben das Leben unseres Volkes erschüttert. Wir sind von Angst und Schmerz erfüllt nach dem Tod unserer Geschwister. Wir ermutigen die vertriebenen Christen, die Hoffnung nicht aufzugeben und auf Gott zu vertrauen.» Zwar erlitt die gesamte Bevölkerung islamistische Angriffe, aber die Christen wurden gezielt ins Visier genommen.
Nach einem ersten Besuch bei den christlichen Flüchtlingen in Kaya leistete Open Doors Nahrungsnothilfe. Insgesamt 560 sehr gefährdete Familien erhielten Mais, Reis und Trockenbohnen für zwei Monate. «Ich weiss nicht, wie ich euch danken soll. Gott wird euch reichlich segnen für eure Hilfe. Er wird für alle eure Bedürfnisse sorgen, so wie er es heute für uns getan hat», sagt Naomi.
«Heute wurden unsere Gebete erhört. Als ich sah, wie die jungen Leute Nahrungsmittel von den Lastwagen luden, sang ich Loblieder zu Gott, er hat seine Versprechen an uns erfüllt. Ich sah Menschen vor Freude weinen. Sie hatten nicht erwartet, so viel zu erhalten, um ihre Familien zu ernähren», fügt Samuel Sawadogo hinzu. Abschliessend meint er: «Diese Unterstützung hinterlässt bei den Vertriebenen und bei uns einen tiefen Eindruck.»
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