Die Verantwortlichen, eine Hauskirche in der Region Gushi, werden der «illegalen Tätigkeit» beschuldigt. Das «Vergehen»: Eine religiöse Veranstaltung ohne die Zustimmung der Behörden zu organisieren. Polizisten in Zivil brachen in die Kirche ein und beschlagnahmten persönliches und kirchliches Eigentum. Sie brachten auch den Pastor und seine Frau zum Bahnhof. Eines der Gemeindemitglieder stellte fest, dass die Polizisten aufgrund von Denunzianten-Informationen handelten.
Zuvor hatte Gushis Büro für religiöse und ethnische Angelegenheiten eine einmonatige Kampagne gegen illegale religiöse Aktivitäten angekündigt und die Bürger aufgefordert, sich zu melden. Jeglicher Nachweis in Form von Fotos, Videos oder Tonaufnahmen religiöser Aktivitäten zwischen dem 20. August und dem 20. September würde mit der Summe von 500 Yuan (knapp 700 Euro) belohnt.
In China gilt jede religiöse Veranstaltung oder Aktivität, die nicht vom Staat genehmigt wird, als illegal.
Die Kameraüberwachung ist in China hoch entwickelt. Nach Angaben der britischen Technologie-Rechercheure von «Comparitech» befinden sich in China 18 der 20 am meisten überwachten Städte der Welt und die Hälfte der heute eingesetzten Überwachungskameras.
Die Folgen für die Religionsfreiheit werden zunehmend spürbar. Mit zunehmender Verschärfung der Überwachung wird es für Christen immer schwieriger, sich zu versammeln, insbesondere für diejenigen, die Kirchen besuchen, die nicht bei der Regierung registriert sind.
Dies gilt selbst für sehr kleine Kirchen und gilt sowohl für virtuelle als auch für persönliche Zusammenkünfte.
Da die Kameraüberwachung, der Einsatz biometrischer Technologien und künstlicher Intelligenz zunehmen, könnte der Druck auf Christen und all jene, die als Bedrohung für die Regierung angesehen werden, weiter zunehmen.
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