In China verschärft die Regierung ihre Kontrolle über religiöse Inhalte im Internet durch ein neues Gesetz weiter. Nach dem Verbot von Online-Bibellese-Apps und dem Verkauf von Hörbibeln hat das chinesische Regime nun ein weiteres radikales Gesetz erlassen. Es wird am 1. März 2022 in Kraft treten. Ab diesem Datum werden alle religiösen Inhalte, die ohne Genehmigung im Internet und insbesondere in sozialen Netzwerken geteilt werden, als illegal betrachtet. Der Autor des Posts oder die Person, die ihn weitergeleitet hat, wird strafrechtlich verfolgt.
Um religiöse Inhalte posten zu können, muss eine Genehmigung vorliegen. Eine solche Genehmigung wird nur von staatlich anerkannten Kirchen ausgestellt. Dazu gehören auch die Kirchen der patriotischen Drei-Selbst-Kirchen. Eine protestantische Organisation, die sowohl in ihrer Verwaltung als auch in der angebotenen Bildung unter staatlicher Kontrolle steht.
Alle anderen Kirchen, inklusive den Hauskirchen, werden nicht mehr das Recht haben, ihre christlichen Inhalte im Internet zu verbreiten. Einem Christen wird es nicht mehr erlaubt sein, einen einfachen Bibelvers oder sein Glaubenszeugnis auf seiner Facebook-Seite oder seinem Twitter-Account zu posten.
Die Strafen, die Christen für die Nichteinhaltung des Gesetzes auferlegt werden, können unterschiedlich ausfallen. Kirchenleiter können aufgefordert werden, mit den örtlichen Behörden «Tee zu trinken». Dies bedeutet, dass sie einer moderaten Befragung unterzogen werden. Sie können auch verwarnt oder in Verwaltungshaft genommen werden.
Dies ist ein schwerer Schlag für die Kirchen. Aufgrund der Pandemie haben sie es sich zur Gewohnheit gemacht, ihre Gottesdienste, Bibelstudien, Versammlungen und Kurse oder Schulungen online zu übertragen. Dies wird sich auf das geistliche Leben vieler Christen auswirken. Jian Hao (Name geändert), ein einheimischer Christ beklagt: «Die meisten unserer Brüder und Schwestern werden keinen Zugang zu geistlichen Online-Ressourcen haben.» Noch bevor das neue Gesetz in Kraft trat, forderten die lokalen Behörden die Kirchen auf, bereits vorhandene Inhalte von ihren Websites zu entfernen und keine neuen Inhalte mehr zu veröffentlichen.
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