In China wurden im Mai mehr als 200 Christen unter Arrest gestellt. Mit der staatlichen Kontrolle nimmt die Verfolgung zu.
Am 11. Mai war Pastor Su Tianfu von der Huoshi-Kirche («Lebendiger Stein») Kirche in der Provinz Guizhou nicht überrascht, als er verhaftet wurde. Nachdem er zwei Jahre lang unter Hausarrest gestellt worden war, befand das Gericht ihn dieses Mal für schuldig, den Mitgliedern seiner Kirche eine SMS mit zwei Bildern geschickt zu haben, die von den Behörden als sensibel eingestuft wurden. Er wird zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, ist suspendiert und steht für weitere sechs Monate unter Hausarrest, weil er absichtlich «Staatsgeheimnisse» preisgegeben hat.
Pastor vor versammelter Gemeinde verhaftet
Am 12. Mai wurde in Chengdu, Provinz Sichuan, Pastor Wang Yi von der «Früh-Regen Gemeinde» vor versammelter Gemeinde verhaftet – und auch die rund 200 Gläubigen, darunter ältere Menschen und Kinder, wurden festgehalten. Am Tag zuvor gedachten sie gegen den Rat der Behörden des zehnten Jahrestages des Erdbebens, bei dem rund 90’000 Menschen ums Leben kamen und Millionen obdachlos wurden. Über 15’000 Bücher, darunter auch Bibeln, wurden beschlagnahmt. Am Abend wurden der Pastor und die anderen Gemeindemitglieder wieder freigelassen.
Wachsender Druck auf chinesische Christen
Unter der Präsidentschaft von Xi Jinping schränkt die Regierung die Christen stärker ein und kontrolliert ihre Aktivitäten vermehrt.
«Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) versucht, das schnelle Wachstum der Religionen zu stoppen», sagt Professor Ying Fuk-Tsang, Direktor der «School of Divinity» an der Universität Hongkong.
Zunehmend werden Kirchen, die sich in Geschäftsgebäuden versammeln, ins Visier genommen, und die Behörden überwachen sie eng. Die Eigentümer weigern sich, ihre Räumlichkeiten zu vermieten. Christen sind dazu genötigt, sich im Privaten als Hausgemeinden zu treffen.
Am 1. Februar traten in China neue Religionsgesetze in Kraft.
Nach Ansicht einiger Gemeindeleiter, darunter Pastor Wang Yi, stellen die am 1. Februar in Kraft gesetzten Gesetze eine Verletzung der Religionsfreiheit dar, da die Religionsabteilungen in den verschiedenen Ortschaften ein sehr weit gefasstes Überprüfungsrecht haben und über alle Entscheidungsbefugnisse verfügen.
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