Pressemeldungen Chine | 01 Februar 2022

Christen in Peking müssen sich während der Olympischen Winterspiele korrekt verhalten und sich bedeckt halten

Während die Olympischen Winterspiele diese Woche beginnen, sagen Kirchenleiter in Peking, dass sie sich darauf vorbereiten, sich bedeckt zu halten, um Konflikte mit den chinesischen Behörden zu vermeiden, berichtet Open Doors, eine Organisation zur Unterstützung verfolgter Christen.

 

 
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Während die Olympischen Winterspiele diese Woche beginnen, sagen Kirchenleiter in Peking, dass sie sich darauf vorbereiten, sich bedeckt zu halten, um Konflikte mit den chinesischen Behörden zu vermeiden, berichtet Open Doors, eine Organisation zur Unterstützung verfolgter Christen.

 
«Wir wissen, dass wir während einer solchen Veranstaltung nicht ‘aktiv’ sein dürfen», sagt Pastor Huang (alle Namen geändert) aus Peking. «Wir wissen, wie wir uns während dieser Zeit verhalten sollen. Und das ist, uns bedeckt zu halten.» 
Laut Zhang Wei, ein einheimischer Kontaktmann von Open Doors, sagt: «Pastoren werden bei Grossveranstaltungen wie dieser gewarnt, sich 'zurückzuhalten', 'zu schweigen' und 'in der Öffentlichkeit unsichtbar zu bleiben'.» Wenn sich die Kirchen nicht daran halten, könnten ihre Versammlungen unterbrochen werden. «Die  Kirchen in Peking wissen, was sie tun müssen.»   

An «Grenzen» erinnert 

Während der Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag der Volksrepublik China im vergangenen Jahr riefen die Behörden in ähnlicher Weise regelmässig die Pastoren der Hauskirchen an, um sie an ihre «Grenzen» zu erinnern.  
«Es wurde von ihnen erwartet, dass sie sich bedeckt hielten und nur wenige Aktivitäten unternahmen», erklärt Zhang Wei. «Treffen in kleinen Gruppen wurden toleriert, aber grössere religiöse Veranstaltungen waren verpönt.» Pastoren, die verdächtigt werden, andere kirchliche Aktivitäten als die diskreten regelmässigen Sonntagsgottesdienste durchzuführen, können gezwungen werden, sogenannte «Einladungen zum Tee» mit lokalen Parteifunktionären zu haben.   

Lange Verhöre und Geldstrafen möglich 

«Für gewöhnliche Gläubige können die Konsequenzen einfache Verwarnungen oder die Registrierung ihres Personalausweises sein», erklärt Zhang Wei. «Für Leiter und Pastoren können es lange Verhöre, nächtliche Inhaftierungen und Verurteilungen zu Geldstrafen sein.» Die Folgen können noch gravierender sein, wenn sich die Kirchen den Behörden widersetzen und Unruhe stiften. Wenn festgestellt wird, dass der Pastor oder Kirchenleiter den Gottesdienst durchgeführt hat, kann er für einige Tage bis zu zwei Wochen in Verwaltungshaft genommen werden.  
«Bisher haben wir weder eine Einladung zum ‘Teetrinken’ noch eine Verwarnung erhalten», erklärt Pastor Huang. «Es ist jedoch klar, was von uns erwartet wird», sagt er und fügt hinzu, dass er den Anforderungen, so wie er sie versteht, nachkommen wird.   
 

Kreuze abgerissen 

Da die Regierung davon ausgeht, dass das Christentum westlichen Ursprungs ist, sieht sie darin eine Bedrohung durch ausländische Infiltration. Daher üben die Behörden Druck auf die Kirchen aus, damit sie ihre Aktivitäten einschränken.  
Inzwischen nimmt der Druck auf die Christen immer weiter zu.  Die offiziell akkreditierten Kirchen wurden angewiesen, die chinesische Flagge neben dem Kreuz zu hissen und ihre Lehren an die «chinesischen sozialistischen Prinzipien» anzupassen. Es gibt weiterhin Berichte über den Abriss von Kirchen und die Zerstörung von Hunderten von Kreuzen auf religiösen Gebäuden, fast ohne jede Vorwarnung.   
 

Ideologie an Kommunismus anpassen  

Philippe Fonjallaz, Direktor von Open Doors Schweiz, sagt: «Die Behörden können aufgrund der Grösse der Kirche in China - sowohl der offiziellen Kirche als auch der inoffiziellen Hauskirchen (die Zahl der Christen wird auf fast 100 Millionen geschätzt) - frontal gegen die Kirche nicht viel unternehmen. Die Regierung versucht also, das Christentum an die herrschende kommunistische Ideologie anzupassen, anstatt Druck auszuüben. Sie versucht deshalb die Kirche der politischen Überzeugungen anzupassen.» 
China steht auf der Liste der 50 Länder, in denen Christen der extremsten Verfolgung ausgesetzt sind, auf Platz 17.   
 
 


 

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