In Eritrea sind sieben christliche Leiter seit mehr als zwanzig Jahren ohne Anklage oder Gerichtsverfahren inhaftiert. Ihr einziges Vergehen: Sie haben ihren Glauben ausserhalb der vom Staat genehmigten Kirchen gelebt.
Am 22. August war der Internationale Tag zum Gedenken an die Opfer von Gewalt aufgrund der Religion oder der Weltanschauung. Zu diesem Anlass fordern wir gemeinsam mit der internationalen Initiative Voices4Justice, die von der Religious Liberty Partnership getragen wird, zu der auch Open Doors gehört, die Freilassung von sieben eritreischen christlichen Leitern, die seit mehr als 20 Jahren inhaftiert sind.
20 Jahre zu viel!
In Eritrea werden Hunderte von Christen allein deshalb inhaftiert, weil sie Kirchen angehören, die vom Staat nicht anerkannt sind. Diese sieben Männer wurden nie angeklagt oder vor Gericht gestellt. Sie haben keine Rechtsmittel, und ihren Familien werden Besuche verweigert. Ihr einziges «Verbrechen»: Sie haben ihre Religionsfreiheit ausgeübt.
Die sieben Leiter sind:
- Reverend Haile Naizge, Full Gospel Church – am 23. Mai 2004 bei einer Razzia in seinem Haus festgenommen.
- Dr. Kiflu Gebremeskel, Eritreische Evangelische Allianz – am 23. Mai 2004 in seinem Haus festgenommen.
- Reverend Million Gebreselassie, Rhema-Kirche – am 3. Juni 2004 an einem Kontrollpunkt festgenommen.
- Dr. Futsum Gebrenegus, Psychiater und orthodoxer Priester – am 19. November 2004 wegen seiner Beteiligung an einer Erweckungsbewegung innerhalb der orthodoxen Kirche verhaftet.
- Reverend Dr. Tekleab Menghisteab, orthodoxer Priester – am 19. November 2004 wegen Beteiligung an einer Erweckungsbewegung innerhalb der orthodoxen Kirche verhaftet.
- Reverend Gebremedhin Gebregiorgis, orthodoxer Priester – am 19. November 2004 wegen seiner Beteiligung an einer Erweckungsbewegung innerhalb der orthodoxen Kirche verhaftet, seit 2022 verwitwet.
- Reverend Kidane Weldou, Pastor der Kirche von Asmara – am 20. März 2005 auf den Strassen von Asmara entführt.
Alle sollen unter erschütternden Bedingungen im Hochsicherheitsgefängnis Wengel Mermera festgehalten werden. Drei von ihnen, darunter Kiflu Gebremeskel, leiden aufgrund des Stresses ihrer Haft unter Bluthochdruck und Diabetes.
Obwohl Eritrea mehrere internationale Verträge zum Schutz der Religionsfreiheit ratifiziert hat, werden weiterhin Menschen, die ihren Glauben ausserhalb der zugelassenen Strukturen ausüben, willkürlich festgenommen und inhaftiert.
Erheben wir gemeinsam unsere Stimmen für diese Männer und für alle, die wegen ihres Glaubens inhaftiert sind. Teilen wir ihre Geschichte und beten wir für ihre Freilassung.
Gebetsanliegen:
- Beten wir für die christlichen Gefangenen in Eritrea und bitten wir Gott, ihnen den Mut zu geben, ihm treu zu bleiben.
- Beten wir, dass die Familien der inhaftierten Gläubigen standhaft und treu bleiben und dass Gott für alle ihre Bedürfnisse sorgt.
- Beten wir dafür, dass die eritreische Regierung von dem berührt wird, was so viele inhaftierte Christen erleben. Möge der Herr ihnen ihre Herzen aus Stein nehmen und ihnen Herzen aus Fleisch geben, die Jesus Christus fürchten und kennen.
- Beten wir dafür, dass die Gefängniswärter beginnen, Fragen über das «Verbrechen» dieser Christen zu stellen, und dass sie ihren eigenen Glauben hinterfragen.