In Eritrea verfolgt der Staat die Christen weiterhin. Jo, unser Partner vor Ort, bilanziert: «Die Situation der Christen in Eritrea ist besorgniserregend. Christen, die nicht zu den anerkannten Kirchen gehören, werden überwacht und inhaftiert.»
Am 10. Mai wurden beispielsweise zwei weitere Christen in Asmara verhaftet. Sie werden derzeit in der zweitgrössten Polizeistation der Hauptstadt festgehalten. Die Umstände dieser Verhaftungen sind nicht klar. Aber es scheint, dass sie verhaftet wurden, weil sie ihren Glauben ausserhalb der offiziellen Kirchen praktizierten. Jo fügt hinzu: «Was die anerkannten Konfessionen betrifft, so sind sie ständig staatlichen Eingriffen ausgesetzt.»
Auch Patriarchen der Orthodoxen Kirche von Eritrea werden kontrolliert. Einer der Vorgänger des aktuellen Patriarchen Abune Qerlos war von der Regierung entlassen worden. Es handelt sich dabei um Abune Antonios – der Grund: Er hatte öffentlich die Einmischung der eritreischen Regierung in die Angelegenheiten der Kirche angeprangert. Der Staat Schritt darauf zu einer Machtdemonstration, die den Traditionen der Kirche zuwiderlief. Es ist die Kirche, die normalerweise den Patriarchen ernennt, der bis zu seinem Tod im Amt bleibt.
Die eritreische Regierung erkennt nur vier religiöse Konfessionen an: Den Islam, die orthodoxe Kirche, die katholische Kirche und unter den Protestanten die lutherische Kirche.
Eritrea erlangte seine Unabhängigkeit im Jahr 1993. Im Jahr 2002 schloss sie alle Kirchen, die nicht zu den drei zugelassenen christlichen Konfessionen gehörten. Seitdem wurden Christen, die beschuldigt wurden, ihren Glauben ausserhalb dieser anerkannten Kirchen zu praktizieren, massenweise verhaftet. Sie werden unter unmenschlichen Bedingungen in offiziellen und inoffiziellen Haftanstalten festgehalten.
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