In diesem Land, das als das gewalttätigste Mittelamerikas gilt, kontrollieren Drogenkartelle und kriminelle Organisationen bestimmte Regionen und stellen eine grosse Gefahr für Christen dar.
In Honduras wurden im Juni drei Pastoren ermordet. Ein Team von Open Doors untersucht derzeit die Umstände dieser Verbrechen.
«Eine riesige Lücke in seiner Kirche und Familie»
Pastor Elías Guardado wurde am 14. Juni in einem Wald in der Gemeinde Lempira tot aufgefunden. Seine Leiche war in weisse Tücher gewickelt, wies mehrere Schusswunden auf und war am Strassenrand zurückgelassen worden.
Die Nachricht von seinem Tod erschütterte die Gemeinde. Anlässlich seiner Beerdigung am 16. Juni erklärte ein lokaler Fernsehsender: «Elías war nicht nur ein geistlicher Leiter. Sein Tod hinterlässt eine grosse Lücke in seiner Kirche, seiner Familie und bei allen, die ihn kannten.»
22 Morde an Christen innerhalb von 21 Monaten
Der Mord an Pastor Guardado ist kein Einzelfall. Am 10. Juni wurde Pastor Yonis Zepeda in seinem Haus in El Corpus (Choluteca) von bewaffneten Angreifern erschossen. Vier Tage zuvor, am 6. Juni, war Hipólito Montes, ein weiterer Gemeindeleiter, tot in seinem Haus aufgefunden worden.
Die Motive für diese Morde bleiben zwar unklar, doch sie haben Ängste wiederbelebt, die ihren Ursprung haben im Klima der Gewalt, Korruption und kriminellen Kontrolle, das seit langem in Honduras herrscht.
Vom 1. Januar 2023 bis zum 30. September 2024 hat Open Doors 22 Morde, 4 Mordversuche und 25 Morddrohungen gegen Christen im Land registriert. Das Ausmass an anti-christlicher Gewalt hat damit ein alarmierendes Niveau erreicht.
Besonders gefährlich ist die Lage in den von Banden und Drogenkartellen kontrollierten Gebieten.
Eine Bibel dabei zu haben, kann gefährlich sein
Die Behörden sind in diesen Regionen oft kaum präsent, und Korruption ist weit verbreitet. Wenn sich die dort lebenden Christen gegen kriminelle Machenschaften wehren, sind sie ständigen Drohungen und Übergriffen ausgesetzt, die von Schikanen und Erpressung bis hin zu körperlicher Gewalt und sogar Mord reichen. Ehemalige Gangmitglieder, die zum christlichen Glauben konvertiert sind, sind ebenfalls besonders gefährdet.
Die Interamerikanische Menschenrechtskommission (IACHR) stuft Honduras als das gewalttätigste Land Mittelamerikas und als das Land mit der zweithöchsten Mordrate auf dem gesamten amerikanischen Kontinent ein. In diesem Kontext kann sogar das Organisieren eines Gottesdienstes oder eines Gebetstreffens gefährlich sein. Allein eine Bibel dabeizuhaben oder eine Predigt zu halten, wird manchmal als Bedrohung des Status quo angesehen.
Angesichts dieser Krise bietet Open Doors seit November 2024 Schulungen für Pastoren in Honduras an, damit sie angesichts der Verfolgung und der gesellschaftspolitischen Herausforderungen standhaft bleiben können.
Honduras ist nicht auf dem
Weltverfolgungsindex 2025 vertreten. Es gehört jedoch zum erweiterten Kreis der Länder, in denen Christen ebenfalls stark verfolgt werden.
Beten:
- für die Familien der ermordeten Pastoren, dass Gott sie in ihrer tiefen Trauer mit seinem Frieden und Trost umgibt.
- dass Jesus seine Kirche in Honduras stärkt, insbesondere in den gefährlichen Regionen, durch Vertrauen in seine Führung und seinen Schutz.
- für die Mitglieder und Anführer krimineller Gruppen, damit der Geist Gottes unter ihnen wirkt und sie von ihren bösen Taten abhäl