Mit 26 brutalen Angriffen gegen Christen in den ersten sechs Monaten des Jahres ist der riesige Staat Uttar Pradesh die Region Indiens, in der Christen am stärksten verfolgt werden.
Von Januar bis Juni 2018 wurden im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh mindestens 26 gewalttätige Angriffe gegen Christen verübt. Im gleichen Zeitraum wurden 76 Hassdelikte aufgrund religiöser Identität registriert.
Der Staat fördert diese Verfolgung
In diesen Fällen agieren die Sicherheitskräfte oft gemeinsam mit hinduistischen nationalistischen Gruppen. Laut lokalen Quellen fördert der Staat diese Verfolgung, weil Mitglieder gewalttätiger nationalistischer Gruppen Teil der lokalen Regierung sind und Christen angreifen. Ein schlechtes Zeichen in dem indischen Staat, der fast doppelt so gross ist wie England und der mit rund 200 Millionen Einwohner etwa eine gleich hohe Bevölkerung zählt, wie Deutschland, England und Italien zusammen.
«Die gewalttätigen Angriffe gegen christliche Minderheiten im Bundesstaat Uttar Pradesh sind Teil des Staatsapparates, es ist staatlich geförderte Gewalt. Aggressoren wissen, dass Christen in ländlichen Gebieten besonders einfach zu Zielen werden können», sagt ein lokaler Beobachter.
50'000 Rupien Busse
Vor kurzem wurde Pastor Sanjay Kumar beschuldigt, «wissentlich einer Versammlung von fünf oder mehr Menschen teilgenommen zu haben, nachdem diese aufgelöst worden war» und «Feindseligkeiten zwischen Klassen, Rassen oder Religionen zu fördern und Bibelstudien und Gebetstreffen durchzuführen». Er wurde in den letzten neun Monaten dreimal verhaftet. Pastor Sanjay Kumar muss eine Geldstrafe von 50’000 Rupien (621 Euro) zahlen, weil er weiterhin Christen versammelt, nachdem die Polizei den Gottesdienst am Sonntag, den 29. Oktober 2017 in seiner Gemeinde unterbrochen hat.
Zum sechsten Mal....!
Am Sonntag, den 15. Juli, umgab die Polizei im Dorf Birner, Bezirk Kaushambi, in Begleitung von Jugendlichen der Hindu Yuva Vahini (HYV) und Vishwa Hindu Parishad (VHP) eine Hauskirche und zwang die Christen, das Treffen zum sechsten Mal seit 2017 zu beenden.
«Sie fingen an, alle zu schlagen!»
Am 2. Juli sangen christliche Dorfbewohner in Kashirampur Hymnen, als sie von hinduistischen Extremisten unterbrochen wurden. «Sie fingen an, alle mit Holzstäben zu schlagen! Sowohl Kinder als auch ältere Menschen», sagte Pastor Sanjay Kumar. In diesem speziellen Fall änderte die Polizei die Darstellung der Tatsachen zugunsten der Täter. Christen werden beschuldigt, Feindseligkeiten zwischen den sozialen Schichten hervorgerufen zu haben.
Am 18. Juni griff eine Gruppe von Aktivisten aus Bajrang Dal, einer anderen hinduistischen nationalistischen Organisation, den Pastor Dipender Prakash Maleywar an und behauptete, er habe elf Hindus gewaltsam zum Christentum bekehrt.
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