Seit Ende August haben die antichristlichen Demonstrationen im indischen Bundesstaat Chhattisgarh zugenommen. In der Hauptstadt Raipur geschehen sie fast täglich. Von Tag zu Tag sind mehr Menschen dabei, die Kundgebungen können in gewalttätige Aktionen ausarten.
Am 5. September verhaftete die Polizei zwei Mitglieder des Jugendflügels der regierenden Hindu-Partei Baratiya Janata (BJP). Sie hatten einen Pastor und zwei Christen angegriffen. Die BJP konterte mit der Behauptung, die Christen würden Hindus gewaltsam zum Christentum bekehren, und forderte deren Verhaftung. Sie reichten eine Beschwerde gegen sie ein und beschuldigten die Polizei der Voreingenommenheit gegenüber Christen.
Am 19. September veranstalteten Mitglieder der Rashtriya Swayamsevak Sangh, einer paramilitärischen Gruppe von Hindu-Nationalisten, Demonstrationen in ganz Raipur. Sie beschimpften Christen und Pastoren und drohten ihnen, sie aus dem Land zu vertreiben, wenn sie nicht aufhörten, «Menschen zu bekehren».
Eine unserer Quellen vor Ort ist besorgt über das Ausmass dieser Demonstrationen und befürchtet, dass sie in einen Aufstand gegen Christen ausarten könnten. Bereits am 29. August griff unter «Jai Shri Ram!»-Rufen («Ehre dem Herrn Rama» / eine Inkarnation einer Hindu-Gottheit) 150 bis 200 Demonstranten rund 60 Christen an. Dies geschah im Dorf Polmi im Bundesstaat Chhattisgarh in Ostindien.
Die Christen waren wie üblich in der Kirche versammelt, als sie angegriffen wurden: Ein bewaffneter Mob forderte sie auf, ihren Glauben aufzugeben. Die christlichen Frauen verlangten eine Erklärung, woraufhin die Angreifer antworteten: «Ihr seid in Indien geboren, ihr müsst Hindus sein und hinduistische Gottheiten verehren.» Die Kirche gibt es seit 20 Jahren in diesem Dorf. Bislang ist sie noch nie auf Ablehnung gestossen.
Arun Pannalal, Vorsitzender des Christlichen Forums von Chattisgarh, erklärt: «Angriffe auf christliche Versammlungen werden immer häufiger und dienen politischen Zwecken, weil sie der hindufundamentalistischen Partei Stimmen bringen.
Die gleiche Strategie wird auch in anderen Staaten und auf nationaler Ebene angewandt. In den letzten zwei Jahren wurden mindestens 200 solcher Gewalt-Demonstrationen registriert.
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