In den letzten Monaten hat die regierende hindunationalistische Partei BJP das Thema «Zwangskonvertierungen» wieder auf die Tagesordnung gesetzt. Die Rhetorik ihrer Führer wird immer gewalttätiger und die Zahl der antichristlichen Demonstrationen nimmt zu.
Im Oktober fand im Bundesstaat Chhatisgarh eine Grossdemonstration unter dem Slogan «Stoppt die Zwangsbekehrung» statt. Sie wurde von Anhängern der Hindutva organisiert, einer Ideologie, die besagt, dass alle Inder Hindus sein sollten. Auf der Veranstaltung sprach Swami Parmatmanand, der Führer der extremistischen Hindus im Bundesstaat. Er ermutigte die Inder, diejenigen gewaltsam anzugreifen, die vom Hinduismus zum Christentum übergetreten sind: «Enthauptet diese Konvertiten! Wenn sie in dein Haus kommen, in deine Strasse, in dein Viertel, in dein Dorf, dann zeige keine Gnade!»
Er sagte weiter, wie man mit Christen hinduistischer Herkunft umgehen sollte. «Ich möchte, dass Sie höflich mit ihnen reden. Du hältst sie an, erklärst ihnen, dass du ihre Entscheidung nicht gutheisst, und wenn sie darauf bestehen, erschiesst du sie!»
Einflussreiche Mitglieder der regierenden hindunationalistischen BJP waren anwesend und stimmten seinen Worten zu.
Solche Aufrufe machen das tägliche Leben der Christen sehr schwierig und sie leben in Angst. Sie müssen weiterhin ihren Lebensunterhalt verdienen und ihren Glauben unter ständiger Überwachung durch extremistische Hindu-Organisationen praktizieren. Jüngst ereigneten sich mehrere Übergriffe:
• Am 19. Oktober wurde im südindischen Bundesstaat Karnataka ein Pastor von einer feindseligen Menge auf die Polizeiwache gebracht. Sie waren in seine Kirche eingedrungen und hatten ihn beschuldigt, Menschen gewaltsam zu bekehren.
• Am 10. Oktober wurden in Uttar Pradesh, im Norden des Landes, mehr als 50 Christen verhaftet. Ihnen wird vorgeworfen, gegen die Anti-Konversionsgesetze des Staates zu verstossen.
• Im benachbarten Bundesstaat Uttarakhand wurde am 3. Oktober ein Dutzend Christen, die sich zu einem Gebetstreffen versammelt hatten, verhaftet. Vor der Versammlung war ein Mob von 300 Personen in die Kirche eingedrungen, hatte das Mobiliar zerstört und Gemeindemitglieder verprügelt.
Beispiele dieser Art häufen sich in Indien, wo die Christen ebenfalls unter ständigem Druck durch ihre Umgebung stehen.
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