Christliche Frauen in Indien sind besonders gefährdet, verfolgt zu werden. Sie sind aufgrund ihres Geschlechts, ihres Glaubens und ihres sozialen Status verletzlich. Sie können Opfer werden von sexueller Gewalt, häuslicher Gewalt sowie Diskriminierung beim Zugang zu grundlegenden Ressourcen und Beschäftigung. Dies sind die Schlussfolgerungen eines von Open Doors veröffentlichten Berichts.
Insgesamt ist die sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Frauen in Indien sehr hoch. Besonders betroffen sind christliche Frauen. Mord als Folge von Vergewaltigung ist die häufigste Todesursache für diese Bevölkerung. Offiziellen Angaben zufolge wird alle 15 Minuten irgendwo im Land eine Frau vergewaltigt. Dies ist eine erschreckende Statistik, die jedoch hinter der Realität zurückbleibt, da viele Vergewaltigungen nicht bei der Polizei angezeigt werden.
Die sexuelle Gewalt hat dieses Niveau erreicht, weil die Aggressoren oft völlig straffrei ausgehen. Die Polizei bestraft Vergewaltiger nicht nur nicht, sie können sogar zu Komplizen des Überfalls werden.
Christliche Frauen mit Dalit-Hintergrund (die unterste Kaste in der indischen Hierarchie) werden doppelt so häufig vergewaltigt wie Hindus.
Nach Mord als Folge von Vergewaltigung ist die zweithäufigste Todesursache bei christlichen Frauen die Gewalt ihrer Ehemänner.
Der hinduistische Ehevertrag schützt Hindus, Buddhisten, Sikhs und Jains vor Zwangsheirat. Aber keine Christen. Entweder werden christliche Frauen daran gehindert, Christen zu heiraten, oder sie werden mit einem Mann einer anderen Religion zwangsverheiratet. In diesem Fall werden sie in ihrer Ehe wegen ihres Glaubens verfolgt. Häusliche Gewalt gegen eine christliche Frau ist etwas so Normalisiertes, dass viele sie nicht einmal mehr als verwerflich ansehen. Zusätzlich zu den Schlägen werden sie oft zu Hause eingesperrt.
Darüber hinaus werden Kinder, die innerhalb dieser Ehe geboren werden, automatisch als Hindu betrachtet. Und wenn eine Frau nach ihrer Heirat zum Christentum konvertiert, kann ihr Mann die Scheidung verlangen, und sie wird ihre Kinder nicht mehr sehen können.
Neben der Gewalt werden christliche Frauen unter anderem auch beim Zugang zu grundlegenden Ressourcen diskriminiert.
Bereits in normalen Zeiten werden in einigen Dörfern christliche Frauen von den Bewohnern bedroht. Sie verbieten ihnen die Nutzung gemeinsamer Infrastruktur, wie zum Beispiel eines Brunnens, oder das Einkaufen in dörflichen Verkaufsstellen, es sei denn, sie kehren zum Hinduismus zurück.
Doch mit der Covid-19-Pandemie sind sie auch von der Verteilung von Lebensmittelpaketen und Nothilfe ausgeschlossen worden.
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