Zeugnis Indien | 22 Juni 2023

Indien: «Gott hat mein Baby und mein Leben bewahrt.»

 

 
Show: true / Country: Indien / Indien
Während die lokalen Partner von Open Doors weiterhin die betroffenen Gläubigen der Kuki und Meitei in Manipur besuchen und dringende Hilfsgüter verteilen, sind weitere Geschichten aus der Nacht der Angriffe und den darauffolgenden Tagen der Spannungen bekannt geworden. Eine davon war die einer schwangeren Kuki-Gläubigen, Ritika*, die ihr Baby im Dschungel zur Welt bringen musste, als sie sich in Sicherheit brachte. 

«Wir waren nicht auf diese Angriffe vorbereitet», erzählt Ritika, die nun in einem Notlager untergebracht ist, der lokalen Partnerin von Open Doors, Anjali Lhing*. «Wir lebten in Khangol und mussten in Richtung Kangpokpi fliehen. Ich musste mit ansehen, wie mein Haus vor meinen Augen abbrannte und es war ein schrecklicher Anblick.» 
 
Die Flammen, die Ritikas Haus zerstört haben, sind Teil der ethnoreligiösen Gewalt, die am 3. Mai begann und in den letzten anderthalb Monaten Manipur überrollt hat. Bis zum 25. Juni 2023 wurden mehr als 50'000 Christen vom Stamm der Kuki-Zo-Mizo und der Meitei-Gemeinschaft vertrieben, rund 400 Kirchen niedergebrannt und zerstört, mehr als 250 Dörfer in Brand gesteckt und 120 Tote von allen Seiten des Konflikts bestätigt. 
 
Ritika gehört dem mehrheitlich christlichen Kuki-Stamm an, dessen Gemeinschaft am meisten unter der Zerstörung durch die extremistischen Gruppen Arambai Tenggol und Meitei Leepun zu leiden hatte. Aber auch Konvertiten aus der mehrheitlich hinduistischen Meitei-Gemeinschaft wurden von den besagten Radikalen bedroht und gezwungen, wieder zu ihrem sanamahistischen/volkshinduistischen Glauben zurückzukehren. 
 
Auf der Flucht geboren 
 
«Ich konnte nur an mein Baby denken und floh genauso, wie ich gerade war», erzählt Ritika. «Unterwegs bekam ich Wehen, und die Frauen, die bei mir waren, halfen mir bei der Geburt meines Babys. Die Männer bereiteten ein Bambusbett in den Bergen vor und bewachten uns. Die Frauen hatten nur ein Stück Stoff dabei, und so konnte ich entbinden. Nach der Entbindung trugen sie mich und mein Baby auf demselben Bambusbett, denn wir mussten weiterlaufen. Ich werde diesen Tag nie vergessen. Ich hätte es mir nie vorstellen können. Aber ich danke Gott für das Geschenk des Lebens, das er in diese Welt gebracht hat, selbst in einer so schrecklichen Situation.» 
 
Ritikas Schwiegermutter, die neben ihr steht, während sie mit Anjali spricht, fügt hinzu: 
 

«Ich vergebe unseren Verfolgern. Durch sie können wir Gottes Hand in unserem Leben sehen.» 

 
Ritika hat ihren kleinen Jungen in ihrer Sprache nach dem Berg benannt, auf dem er geboren wurde. Und obwohl sie sich immer noch in einer prekären Situation befindet – sie muss Nahrung, Unterkunft und wenig Ressourcen im Lager für Binnenvertriebene teilen – ist sie optimistisch für ihr Baby. 
 
«Ich bete für mein Kind, weil es zu dieser Zeit auf die Welt gekommen ist, aber ich möchte, dass er lebt und sieht, wie Gott in seiner Zukunft grosse Dinge tun kann», erzählt sie. «Ich habe auch körperliche Schmerzen, weil ich fliehen musste, aber ich gebe keinem Stamm oder keiner Gemeinschaft die Schuld. Gott hat mein Baby und mein Leben bewahrt.» 
 
 
Gebetsanliegen: 

  • Preisen wir Gott, dass er Ritika und ihr Baby beschützt hat, als sie vor der Gewalt in Manipur fliehen mussten. 
  • Bitten wir Gott, dass er all jenen beisteht, die während des Konflikts vertrieben wurden, sie seine Gegenwart spüren lässt und für ihre Bedürfnisse sorgt. 
  • Beten wir für die Bemühungen unserer Partner, die Hilfsgüter an die vertriebenen Gläubigen verteilen und sie auch geistlich und emotional unterstützen. 

 

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