Das Urteil wurde in der Berufung bestätigt: Ihr Kind soll ihnen von iranischen Sozialdiensten weggenommen werden.
Sam Khosravi und Maryam Falahi haben das Sorgerecht für ihre Tochter verloren, weil sie Christen sind und Lydia, obwohl keine Informationen über ihre Eltern vorliegen, als Muslimin gilt. Lydia wurde adoptiert, als sie erst drei Monate alt war, jetzt ist sie fast zwei Jahre alt.
Sam und Maryam hatten jedoch zum Zeitpunkt der Adoption deutlich gemacht, dass sie Christen seien, und das war kein Problem gewesen. Heute stimmt der Richter zu, dass es ihnen niemals hätte erlaubt werden dürfen, Lydia zu adoptieren.
Bevor er jedoch eine endgültige Entscheidung traf, räumte der Richter ein, dass Lydia «ihren Adoptiveltern emotional sehr verbunden war» und dass sie angesichts ihrer ernsthaften gesundheitlichen Bedenken keine Chance hatte, mit einer Familie wiedervereint zu werden und sicherlich den Rest ihres Lebens in staatlichen Institutionen verbringen würde.
Für den Direktor der NGO «Article 18» waren dem Richter die Hände gebunden, und er entschied gegen sein Herz. Für ihn zeigt dies die mangelnde Unabhängigkeit der iranischen Justiz, wenn es um Christen geht.
Gleichzeitig wurde Sam wegen der Beteiligung an einer Hauskirche in der südwestiranischen Stadt Busherhr wegen «Propaganda gegen den Staat» zu einem Jahr Gefängnis und zwei Jahren Exil im Iran verurteilt. Maryam wurde unterdessen zu einer Geldstrafe von 8 Millionen Tomans (Rund 380 Euro) verurteilt, was dem Durchschnittsgehalt von vier Monaten im Iran entspricht. Beide haben Berufung eingelegt.
Das Paar hat auch die Arbeit verloren. Maryam kann nicht mehr in dem Krankenhaus arbeiten, in dem sie 20 Jahre lang Krankenschwester war, und Sam kann nicht mehr im Hotelgewerbe arbeiten.
Sams Bruder und seine Frau, die zufällig auch Maryams Schwester ist, haben ähnliche Urteile erhalten, ebenso wie drei weitere iranische Konvertiten.
Der Direktor von «Article 18»: «Die Verurteilung von Personen wegen Besitzes christlicher Literatur veranschaulicht den Widerspruch, der besteht, wenn der Iran sagt, dass niemand in diesem Land allein wegen seines Glaubens ins Gefängnis geworfen wird.»
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