Pressemeldungen Iran | 31 Oktober 2022

Iran: Zu Weihnachten verhaftet, weil er Christ war

 

 
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Open Doors Events 2022 - Am Open Doors Jugendanlass in Zofingen gab der in die Schweiz geflüchtete, iranische Christ Amin Afsharnaderi einen Einblick in die schwierige Lage der Christen in seiner Heimat. Und am Samstag, beim Open Doors Anlass, berichtete Tina (Vorname geändert) über die Herausforderungen, denen die Christen in Ostafrika gegenüberstehen. 

Amin Afsharnaderi wollte Mullah werden. Vor 15 Jahren fand er auf dem Schwarzmarkt eine Bibel. Er kaufte sie, weil er die Christen widerlegen wollte. Stattdessen wurde er selbst Christ. Sein Pastor warnte ihn damals, dass er Familie, Freunde und Job verlieren und im Gefängnis landen könnte. 

Zwei Jahre später wurden die offiziellen Kirchen im Iran geschlossen, «da das Christentum sehr stark gewachsen ist.»  

Die Christen trafen sich in Parks, in den Bergen oder zu Hause. «So entstanden langsam unsere Hauskirchen.» 

Zu Weihnachten verhaftet 

Die Christen verhielten sich stets vorsichtig. «Wir telefonierten aus Telefonkabinen und sprachen in Codes zusammen. Wir haben jeweils den Ort unserer Treffen geändert und unsere Ankünfte so organisiert, damit nicht alle auf einmal ankamen.» 

Auch fanden die Treffen an verschiedenen Wochentagen statt. Es wurde darauf geachtet, dass die verschiedenen Gruppen einander nicht kannten, für den Fall, das eine Hausgemeinde auffliegen würde. 

«Am 26. Dezember 2014 wurde ich in der Wohnung meines Pastors mit 15 weiteren Personen verhaftet. Mein Pastor, mein bester Freund und ich wurden mit verbundenen Augen ins Gefängnis gebracht. In der ersten Nacht wurde ich bis vier Uhr morgens verhört. Sie schrien mich an, beschimpften mich, drohten, verspotteten meine Familie und christlichen Freunde und fingen sogar an sie sexuell zu beleidigen. 

Hinter Gittern  

Bei seiner ersten Inhaftierung musste er 40 Tage hinter Gittern bleiben, bei seiner zweiten sollten es 330 Tage werden. Freigekommen war er jeweils durch eine Kaution seiner Eltern und des Bruders. Er lebt seit 2018 im Exil. 

Das Gesamturteil erstreckt sich über 15 Jahre, davon ist eines abgesessen. Bei einer Rückkehr müsste er 14 weitere Jahre ins Gefängnis. 

Christen unter Druck in Ostafrika 

Am Open Doors Anlass am Samstag gab Tina (Vorname geändert) einen Einblick in das schwierige Leben der Christen in Ostafrika. Viele erleiden Trauma aufgrund von Drohungen, Gewalt und Ablehnung durch ihre Familien und die Gesellschaft. «Es macht mich traurig, dass im ostafrikanischen Land Äthiopien, wo das Leben generell mit Problemen behaftet ist, die Christenverfolgung seit Jahren in starkem Ausmass vorkommt», bilanziert Christian Forster. «Vor ein paar Jahren war ich selbst in Äthiopien, es gab dort zahlreiche Begegnungen mit früheren Muslimen, die nun Christen sind. Ermutigend war, dass sie alle mutig zu ihrem Glauben stehen, trotz viel Widerstand aus ihrem persönlichen Umfeld.» 

Oft Traumas ausgelöst 

«Christenverfolgung löst bei betroffenen oft Traumas aus», analysiert Christian Forster, Leiter von Open Doors Deutschschweiz und Organisator des Open Doors Tages in Zofingen. «Ich bin sehr froh, dass Open Doors durch Partner einen wichtigen Dienst tut, indem Menschen mit Trauma geholfen werden. Es fasziniert mich, dass es ein Schwerpunkt ist, Christen dahingehend zu schulen, dass sie selbst fähig sind, Trauma-Bewältigung zu leisten.» 

Wenn viele Christen in einem solchen beratenden Dienst stehen, ist dies mehr als ein Tropfen auf den heissen Stein. Christian Forster ist selbst seit zehn Jahren im Dienst an den verfolgten Christen. Die Lage der Christen hat sich in dieser Zeit insgesamt deutlich verschlechtert. «Umfang und Vollzähligkeit haben stark zugenommen.» In Ländern mit Christenverfolgung haben gleichzeitig viele Menschen zu einem Leben mit Jesus Christus gefunden. «Sie stehen damit aus der Sicht von anderen Religionen quer. Das löst Feindseligkeiten und Verfolgung aus.» 

Erfreuliche Beteiligung 

Rund 200 Personen besuchten den Anlass im Funkenpark in Zofingen. Am Freitagabend besuchten mehr als 250 Jugendliche den Jugend-Anlass von Open Doors, bei welchem Amin zu Wort kam und der durch ein Escape-Spiel sowie die Gruppe «Outbreakband» umrahmt wurde. 


 

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