In Kasachstan hat die Polizei an zwei aufeinander folgenden Sonntagen Razzien in zwei baptistischen Gemeinden durchgeführt.
In Taraz, in der südlichen Region Zhambyl, führten Anti-Terror-Einheiten der Polizei während den Sonntagsgottesdiensten zwei Razzien durch. Die beiden betroffenen Gemeinden gehören beide zur Konfession der Baptisten, berichtet die skandinavische NGO «Forum 18».
Drei Christen wurden mit einer Geldstrafe von ein bis zwei Monatsgehältern belegt. Zwei Verwarnungen wurden ausgesprochen, da den Gemeinden eine Registration fehlte. Zudem wurde christliche Literatur beschlagnahmt.
Gesetz muss durchgesetzt werden
Obwohl er gegenüber «Forum 18» versicherte, nicht über die Razzien gegen die Baptisten und die Geldbussen informiert worden zu sein, rechtfertigt Balgabek Myrzayev, Leiter der kasachischen Religionsbehörde und Leiter des Ausschusses für soziale Sicherheit (der die religiösen Aktivitäten überwacht) in der Hauptstadt Astana, die Razzien: «Unsere Gesetze erlauben keine nicht registrierten religiösen Organisationen und ich habe kein Recht, das Gesetz zu ändern.» Er fuhr fort: «Wenn ein Gesetz verabschiedet wurde und in Kraft tritt, müssen sich alle daran halten.»
Baptisten nicht registriert
Um ihre Religionsfreiheit zu wahren, hat sich der Rat der Baptistischen Kirchen dafür entschieden, in keinem der Länder der ehemaligen Sowjetunion eine offizielle Registrierung zu beantragen. Sie verfolgt auch eine Politik des zivilen Ungehorsams und weigert sich, Geldbussen zu zahlen, die zur Bestrafung der Ausübung ihrer Religions- oder Glaubensfreiheit verhängt werden.
Wachsende religiöse Einschränkungen
Im Laufe der Jahre hat die kasachische Regierung ihre Religionspolitik verschärft, um den islamistischen Terrorismus zu bekämpfen. Dabei leiden alle Überzeugungen unter den Folgen dieser Verhärtung.
Die Regierung überwacht zunehmend christliche Versammlungen. Polizeiliche Razzien und Verhaftungen haben zugenommen. Ebenso Verbote von Versammlungen, Bussgelder, Gefängnisstrafen, Schliessung des Gotteshauses oder Beschlagnahmung des Eigentums. Christen unterliegen ständig gesetzlichen Einschränkungen. Sie können sogar verhaftet werden, weil Sie die Bibel auf ihr Smartphone heruntergeladen haben.
2018 erneut verschärft
Im Jahr 2017 gab es 283 Verfolgungen wegen religiöser Aktivitäten in Kasachstan. Im Jahr 2018 wurden mindestens 37 Verwaltungsverfahren eingeleitet, um Einzelpersonen, Wohltätigkeitsorganisationen oder Unternehmen zu bestrafen, die Gottesdienste veranstalteten oder an solchen teilnehmen. In 28 Fällen wurden Geldbussen verhängt. Am 23. Mai 2018 nahm das Parlament einen neuen Änderungsantrag an, der die Religionsfreiheit weiter einschränkt.
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