Pressemeldungen Kasachstan | 23 November 2019

Kasachstan: Verurteilt wegen Betens für die Kranken

Kasachstan: Gericht bestätigt Haftstrafen für Pastoren. Ein kasachisches Gericht hat die Berufung von drei kasachischen Pastoren abgelehnt, die wegen einer Reihe von Anklagen im Juli zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden waren. Die drei hatten die “New Life Church“ in Almaty 1991 gegründet und seitdem geleitet, bevor sie 2016 in die USA ausreisten.

 

 
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Kasachstan: Gericht bestätigt Haftstrafen für Pastoren. Ein kasachisches Gericht hat die Berufung von drei kasachischen Pastoren abgelehnt, die wegen einer Reihe von Anklagen im Juli zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden waren. Die drei hatten die “New Life Church“ in Almaty 1991 gegründet und seitdem geleitet, bevor sie 2016 in die USA ausreisten. Während das Gericht betonte, der Fall habe nichts mit Religion zu tun, kritisierte ein einheimischer Menschenrechtsaktivist die Urteilsbegründung als völlig haltlos.

Im Juli verurteilte ein Untergericht Pastor Maxim Maximov in Abwesenheit zu fünf Jahren sowie seine Frau Larisa Maximova und Pastor Sergej Zaikin zu vier Jahren Gefängnis. In der Begründung hiess es unter anderem, sie hätten die Kirche in „krimineller Absicht“ gegründet und durch das Gebet für Menschen „psychischen Schaden“ angerichtet. Durch den Dienst der Pastoren hätten „die Opfer schwere Schäden an ihrer Gesundheit erlitten, die sich später zu einer psychischen Erkrankung entwickelten“. Staatliche Medien griffen den Fall auf und machten die Anschuldigungen öffentlich.

Harte Anklage

Gegenüber Journalisten erklärte das Gericht von Almaty: „Der Grund für die Einleitung eines Verfahrens waren die Erklärungen von Gemeindemitgliedern, gegen die die Gemeindeleiter während der Predigten verbotene psychotherapeutische Methoden anwandten, woraufhin sie ihr Eigentum der Kirche übertrugen.“ Darüber hinaus ordnete das Gericht an, Maximov solle ein Jahr keine religiöse Organisation leiten und an acht Personen Schadenersatz zahlen, die sich als Opfer seines Dienstes bezeichneten. Ausserdem wurden ein Bankkonto und ein Teil des Kirchenbesitzes beschlagnahmt.

Damals gaben Pastor Maximov und seine Frau gegenüber Open Doors an, sie seien von dem Urteil schockiert, mehr noch aber vielleicht von den Anschuldigungen. Menschen, mit denen sie zusammengearbeitet und -gelebt hätten, die sie in ihr Haus aufgenommen hätten, sagten nun gegen sie aus.

Mehrfach Zusammenarbeit mit Geheimdienst abgelehnt

Jewgeni Zhovtis vom Internationalen Büro für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit in Kasachstan sagte dem kasachischen Dienst von Radio Free Europe: „Ich habe das Urteil gelesen. Es ist Unsinn.“ Ein Gemeindemitglied sagte gegenüber Forum 18, die Verurteilung der drei Pastoren habe „grossen Einfluss“ auf die Kirche in Almaty und ihre Schwesterkirchen anderswo im Land.

Die New Life Church und ihre drei Pastoren sind seit vielen Jahren mit Anklagen konfrontiert, die zu einer Reihe von Gerichtsverfahren geführt haben. Die Behörden haben der Kirche wiederholt ein Ende der Verfahren für gewisse Gegenleistungen angeboten, sagte ihr derzeitiger Pastor Ivan Kryukov gegenüber Forum 18. So sei man unter anderem zu dem Versprechen aufgefordert worden, sich ruhig zu verhalten und nicht mehr zu evangelisieren. Für eine Zusammenarbeit mit der Geheimpolizei sei sogar Geld angeboten worden. In allen Fällen lehnte die Kirchenleitung ab, sagte Pastor Kryukov.

Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors steht Kasachstan aktuell an 34. Stelle unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.


 

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