Nachrichten Sudan | 16 Mai 2025

Konflikt im Sudan: Christen von allen Seiten angegriffen

 

 
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Seit zwei Jahren tobt ein Machtkampf zwischen den wichtigsten Generälen des Sudan, der das Land in eine tiefe humanitäre Krise gestürzt hat. Der offene Konflikt zwischen den beiden Männern – General al-Burhan und General Hemedti – ist zu einem verheerenden Bürgerkrieg eskaliert.

Beide Konfliktparteien greifen religiöse Stätten an. Kirchen, christliche Unterkünfte und Bibelschulen wurden bombardiert, beschlagnahmt und als Militärstützpunkte genutzt.

Die paramilitärischen Kräfte der RSF haben Zivilisten, insbesondere christliche Frauen, sexueller Gewalt und Zwangsheirat ausgesetzt.  Es ist ein rechtsstaatliches Vakuum entstanden, in dem sich die Milizen ermutigt fühlen, Christen zu verfolgen.

Rückblick auf die Verschärfung des Konflikts

Alles beginnt 2019 mit dem Sturz des berühmten sudanesischen Diktators Präsident Al-Bashir. Die Christen im Sudan haben wie die gesamte Bevölkerung grosse Hoffnungen für die Zukunft.

Auf den Strassen singen Menschenmengen von Religionsfreiheit und Gleichheit. Ein Übergangsrat wird gebildet. Zivilisten sitzen neben Armeechefs, die Religionspolizei wird aufgelöst. Die Abschaffung der Todesstrafe für die Abkehr vom Islam wird mit Jubel begrüsst.

Hinter den Kulissen verschlechtern sich jedoch die Beziehungen zwischen General al-Burhan, dem Chef der sudanesischen Streitkräfte (SAF), und seinen zivilen Kollegen. Im Oktober 2021 werden Mitglieder des Zivilrats festgenommen.

General al-Burhan und sein Stellvertreter, General Hemedti – Chef der paramilitärischen «Schnellen Eingreiftruppe» (RSF) – sind sich uneinig darüber, wie der Sudan zu einem zivilen Regime zurückkehren könnte. Als Hemedti beginnt, bewaffnete Einheiten im Landesinneren zu verlegen, sieht sein ehemaliger Verbündeter darin eine Bedrohung.

Es kommt zu Feindseligkeiten, und die Zukunft, die für den Sudan in Aussicht stand, schwindet vor den Augen der Bevölkerung.

Die sudanesischen Streitkräfte (SAF): ein Modell der Zerstörung

Mit dem Ausbruch der Kämpfe begann auch die Bombardierung der Kirchen.

Zwei Jahre später deuteten die Zerstörung der Bibelschule von Gereif West, der evangelisch-presbyterianischen Kirche im Sudan, der anglikanischen Kathedrale in Khartum, der evangelischen Kirche in Omdurman und zahlreiche weitere Angriffe darauf hin, dass es sich nicht um Einzelfälle handelte, sondern um das bekannte Verfolgungsmuster der Ära Al-Bashir.

Die Zerstörung von Kirchen schwächt die Präsenz der Christen im Gebiet der sudanesischen Streitkräfte. Grundstücke sind wertvoll, und zerstörte Gebäude können beschlagnahmt und verkauft werden. Darüber hinaus schafft die Zerstörung von Kirchen eine Atmosphäre der Angst, in der es extrem schwierig wird, seinen Glauben auszuüben.

Seit Kriegsbeginn wurden mehr als 150 Kirchen zerstört oder schwer beschädigt.

Die Rolle der Schnellen Eingreiftruppe (RSF)

Den Sicherheitskräften werden zahlreiche Gräueltaten gegen Zivilisten vorgeworfen, darunter Vergewaltigungen und Hinrichtungen von Jugendlichen. In den von den RSF kontrollierten Gebieten wurde den verängstigten Zivilisten durch «Heiratsvermittler» die grausame Praxis der Zwangsheirat aufgezwungen. 

«Zwangsheirat ist eine Praxis, die christliche Familien zerstört», sagt Fikiru Mehari*, Experte für Ostafrika bei Open Doors, «vor allem in Gegenden wie dem Bundesstaat Gezira, wo junge Frauen zur sexuellen Sklaverei gezwungen werden.»

Es wird vermutet, dass die RSF dies als Mittel betrachten, um ihre Kontrolle auszuweiten und ihre Autorität in ihren Gebieten zu stärken.

Beten wir für den Sudan

Das Leben ist derzeit für Christen im Sudan äusserst schwierig.

Bitte beten Sie für den Schutz der Schwachen und für die Kraft und Weisheit Gottes für die christlichen Leiter. Beten wir für Frauen und Mädchen, die Opfer sexueller Gewalt geworden sind, und bitten wir um körperliche, emotionale und geistliche Heilung für alle, die Gewalt erfahren haben.

Beten Sie für eine Zukunft, in der alle Bürger des Sudan Religionsfreiheit geniessen können.

*Name aus Sicherheitsgründen geändert

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