Vergangenen Sonntag, 27. Juli, überfielen islamistische Extremisten die katholische Kirche in Komanda, Demokratische Republik Kongo. Mindestens 31 Menschen wurden getötet.
Um 1.00 Uhr in der Nacht griffen Kämpfer der Terrorgruppe ADF (Alliierte demokratische Kräfte) die Gläubigen in der Kirche an, die sich zu einer Gebetswache versammelt hatten.
Eine Tragödie von extremer Gewalt
«Mehr als 31 Menschen wurden in und um [die Kirche] erschossen und wir wissen von mindestens drei verkohlten Leichen und mehreren niedergebrannten Häusern. Doch das Ausmass ist noch nicht bekannt», berichtet Dieudonne Duranthabo, ein Koordinator der Zivilbevölkerung in Komanda.
Verschiedene Nachrichtenagenturen erwähnen unterschiedliche Zahlen von Todesopfern. In den nächsten Tagen könnte die Zahl noch steigen.
Pater Aime Lokana Dhengo, ein lokaler Priester, berichtete der Nachrichtenagentur AFP:
«Wir zählen mindestens 31 tote Gläubige und weitere sechs sind schwerverletzt. Einige Jugendliche wurden entführt, wir haben nichts von ihnen gehört.»
Einige Geschäfte und Läden in der Nähe der Kirche wurden ebenfalls von den ADF geplündert und in Brand gesetzt. Die Sicherheitskräfte, die gegen 2.00 Uhr morgens alarmiert worden waren, trafen erst nach Abzug der Terroristen am Tatort ein.
Ein lokaler Partner von Open Doors informiert: «Die Beerdigung der Christen ist für diesen Montag geplant. Sie werden in einem Gemeinschaftsgrab auf dem Gelände der katholischen Kirche beigesetzt.»
Aufruf zum Schutz
Jo Newhouse, Pressesprecher von Open Doors für Subsahara-Afrika, erklärt: «Open Doors verurteilt aufs Schärfste den Angriff auf Christen, die friedlich an einer kirchlichen Aktivität teilnahmen, sowie auf die Zivilbevölkerung der Stadt Komanda. Wir fordern die Regierung auf, die Sicherheit der Zivilbevölkerung zu gewährleisten und alle, die an diesen brutalen Handlungen beteiligt sind, vor Gericht zu stellen.
Tausende Menschen sind bereits von der Gewalt im Osten der DR Kongo betroffen und leben in einer instabilen Situation, trauern um ihre Angehörigen und sind schwer traumatisiert. Diese Gewalt, die unmittelbares, aber auch langfristiges menschliches Leid verursacht, muss aufhören. Alle Menschen haben ein Recht auf Schutz und Sicherheit, unabhängig von ihrer Religion, ethnischer Herkunft oder ihrem Geschlecht.»
Die Intensität nimmt zu
Die Demokratische Republik Kongo belegt dieses Jahr den
35. Rang auf dem Weltverfolgungsindex, was ihre bisher höchste Platzierung ist. Terroristische Überfälle durch die ADF geschehen oft im Osten des Landes, wie etwa im vergangenen Februar, als 70 Personen in einer Kirche enthauptet wurden.
«Wir rufen die internationale christliche Gemeinschaft auf, weiterhin für den Osten der DR Kongo zu beten, damit die extremistische Gewalt aufhört und die Regierung unparteiisch und transparent handelt, um die Bevölkerung zu schützen. Lasst uns auch dafür beten, dass die Kirche vor Ort die nötige Unterstützung erhält, damit sie den von dieser Tragödie betroffenen Menschen physische und geistliche Hilfe leisten kann», schliesst Jo Newhouse.