Es ist eine Zeit des Feierns für Christen in Malaysia. Letzten Monat entschied der High Court nach 13 Jahren Verfahren zu ihren Gunsten. Sie haben nun das Recht, das Wort «Allah» als Bezeichnung für Gott in ihren pädagogischen Publikationen zu verwenden.
Malaysische Christen haben das Wort «Allah» für Gott seit Jahrhunderten verwendet, wie die erste malaiische Bibel aus dem Jahr 1611 beweist. Die Verwendung dieses Wortes war ihnen jedoch bis jetzt untersagt. Daher die Schwierigkeit für Christen, über Gott zu sprechen, denn das malaiische Wort für Gott ist «Allah».
Die Christen haben auch das Recht erhalten, drei weitere Wörter zu verwenden: «Baitullah» (Haus Gottes), «Kaabah» (muslimischer heiliger Ort in Mekka) und «Sorat» (Gebet).
Jill Ireland Lawrence leitete das Gerichtsverfahren 2008 ein. Ziel war es, dass die Christen ihr verfassungsmässiges Recht auf freie Religionsausübung wahrnehmen können. In diesem Jahr, als sie das Land verlassen wollte, beschlagnahmte die Polizei acht christliche CDs, die sie in ihrem Koffer hatte. Der Grund: Auf ihnen war das Wort «Allah» geschrieben.
Obwohl die CDs an sie zurückgegeben wurden, setzte Jill den Prozess fort. «Für sie ging es nicht nur darum, ein paar CDs zurückzubekommen, sondern um das Recht, Gott weiterhin als 'Allah' anzusprechen, wie es Christen seit Generationen getan haben», berichtet ein Anwalt, der den Fall bearbeitet.
Das Urteil ist ermutigend, aber noch ist nicht alles ausgestanden: Die malaysische Regierung hat Berufung eingelegt und sobald das Berufungsgericht seine Entscheidung getroffen hat, wird das Bundesgericht, Malaysias höchstes Gericht, die endgültige Entscheidung treffen.
In der Vergangenheit hat der Bundesgerichtshof ein Urteil des Obersten Gerichtshofs zugunsten der Christen aufgehoben. Im Jahr 2007 wurde «The Herald», eine katholische Publikation, verurteilt, weil sie das Wort «Allah» in ihrer Übersetzung in die Landessprache Bahasa verwendete. Der Bundesgerichtshof entschied dann aber zu Gunsten der katholischen Publikation.
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