In Pakistan hängt die Gefahr, wegen Blasphemie angeklagt zu werden, wie ein Damoklesschwert über dem Kopf vieler Christen. Ein falsch interpretiertes Wort, eine falsch interpretierte Handlung kann den Tod bedeuten. Selbst ein Gerücht kann als Vorwand für die Ermordung eines Unschuldigen dienen, wie dies vor kurzem der Fall war.
Am 3. Dezember wurde Priyantha Diyawadanage von einer wütenden Menschenmenge zu Tode geprügelt und anschliessend verbrannt. Gerüchten zufolge soll er islamische Plakate zerrissen haben. Einer seiner Kollegen, der zum Zeitpunkt der Tat anwesend war, behauptete, Priyantha habe die Plakate nur verschoben, da der Raum, in dem sie sich befanden, gereinigt werden musste.
Priyantha stammte aus Sri Lanka. Der Vater von zwei Kindern arbeitete als Manager in einer Fabrik. Der pakistanische Premierminister Imran Khan empörte sich über den Mord. Er erklärte: «Dies ist ein Tag der Schande für dieses Land.» Er versicherte, dass die Polizei nach dieser schrecklichen Grausamkeit mehr als 100 Personen festgenommen habe.
Dass die Massen unter dem Vorwand der Blasphemie auf Christen losgehen, liegt auch daran, dass es in Pakistan «Blasphemiegesetze» gibt. Diese Gesetze ermöglichen es den Behörden, Geld- und Gefängnisstrafen oder sogar die Todesstrafe gegen jeden zu verhängen, der beschuldigt wird, den Islam beleidigt zu haben. Christen sind die ersten Opfer dieser Gesetze. Einem unserer Partner vor Ort zufolge könnte sich dies bald ändern: «Die internationale Gemeinschaft war zutiefst erschüttert, dass ein Mann in Pakistan auf so brutale Weise ermordet wurde, weil eine seiner Gesten bei der Ausübung seiner Arbeit als Blasphemie ausgelegt wurde», erklärte er. Er schloss: «Dies könnte die pakistanischen Behörden und Gesetzgeber dazu zwingen, die Gefahren der Anti-Blasphemie-Gesetze zu erkennen.»
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