Verbotene Konfessionen, Auflösung von Organisationen, Anti-Konversionsgesetze... Viele Länder verstärken ihren Druck auf Christen.
In den letzten Wochen haben Christen erlebt, wie ihr Freiraum durch bestimmte Staaten noch weiter eingeschränkt wurde. Hier ein kleiner, nicht abschliessender Überblick über die jüngsten gesetzlichen Massnahmen gegenüber Christen:
Indien: Verschärfung eines Anti-Konversionsgesetzes
Am 13. August 2025 verschärfte der indische Bundesstaat Uttarakhand sein Anti-Konversionsgesetz mit folgenden Massnahmen:
- Ein erweitertes Verständnis von «Zwangsbekehrungen»: Das Anbieten eines Geschenks oder das Auffordern zur Konversion in sozialen Medien kann zu einer Anklage wegen «Verführung» führen.
- Verschärfung der Strafen: Längere Haftstrafen und höhere Geldbussen sowie die Möglichkeit der Beschlagnahmung von Eigentum. Künftig muss der Angeklagte nachweisen, dass er niemanden gewaltsam zur Konversion gezwungen hat (oder dies nicht mehr tun wird) – und nicht mehr der Ankläger, der seine Behauptungen beweisen muss.
Nicaragua: Das Regime entzieht christlichen NGOs ihren Status
Am 19. August ergriff die Regierung Massnahmen gegen 14 NGOs (Auflösung oder Löschung aus dem Register), darunter Organisationen mit bekennend christlicher Identität, die sich für geistliche und humanitäre Aufgaben engagieren.
- Lutheran World Relief (humanitäre Programme)
- Fundación Familia de Nazaret (Unterstützung benachteiligter Familien)
- Congregación Fraternidad de Hermanas Misioneras Serviam (pastorale und soziale Mission)
- Refugio de Jesús Sacramentado para el Alcohólico Desamparado (Hilfe bei Suchterkrankungen)
- Ministerio la Hermosa de Sanidad y Liberación (geistliche und soziale Unterstützung)
Russland: Rat der Baptistenkirchen im Visier
Mehreren Gemeinden des Rats der Baptistenkirchen wurde es untersagt, Versammlungen abzuhalten, da sie nicht als religiöse Gruppen registriert sind. Es ist zu beachten, dass die Religions- und Vereinigungsfreiheit es erlaubt, sich zu versammeln, ohne zuvor eine gesetzlich anerkannte religiöse Vereinigung zu gründen. Und dass der Rat der Baptistenkirchen die einzige Gemeinde ist, gegen die die Behörden vorgehen, während sich viele andere frei versammeln, ohne registriert zu sein...
Seit Mai 2025 sind die Mitglieder der Gemeinde in Kurganinsk gezwungen, sich vor ihrer Kirche zu versammeln, die von den Behörden versiegelt wurde.
Diese Massnahmen erstrecken sich auch auf die von Russland besetzten Gebiete in der Ukraine, wo es während Gottesdiensten zu Polizeirazzien in den Gemeinden Dovjansk/Sverdlovsk und Sorokyne/Krasnodon kam. Dort wurde Pastor Vladimir Rytikov wegen «missionarischer Aktivitäten» mit einer Geldstrafe in Höhe eines Monatsgehalts belegt.
Kirgisistan: Eine christliche Konfession verboten
Am 4. August bestätigte der Oberste Gerichtshof das Verbot der Adventistenkirche der Reformation durch die Einstufung als «extremistische religiöse Organisation». Dies folgt auf die Verurteilung von Pavel Shreider, einem Pastor dieser Konfession, der von den Sicherheitsdiensten verhaftet und gefoltert wurde. Er wurde zu drei Jahren Haft wegen «Anstiftung zur Feindseligkeit» verurteilt.