Seit drei Jahren gehen Shani*, Sasha* und ihre Mutter Neera* heimlich in die Kirche. Sie wechseln sich ab, um nicht entdeckt, beschimpft und erneut geschlagen zu werden. Denn für ihren Vater, einen strenggläubigen Hindu, ist es unerträglich zu wissen, dass seine eigene Familie die alten Traditionen aufgegeben hat und nun «einem fremden Gott» folgt. Die Familie braucht unsere Gebete.
Shani (21) und Sasha (16) sind als Hindus aufgewachsen. Vor etwa vier Jahren lernten Neera und ihre beiden Töchter das Evangelium kennen und entschieden sich, Jesus nachzufolgen. Sie fingen an, jeden Sonntag in die Kirche zu gehen. Sie wollten in ihrem neuen Glauben wachsen und Gemeinschaft mit anderen Christen haben. Zum Zeitpunkt ihrer Bekehrung lebte ihr Vater im Ausland und hatte nichts dagegen, dass seine Frau und seine Töchter eine Kirche besuchten. Dies änderte sich jedoch, als er nach Sri Lanka zurückkehrte.
Nach einiger Zeit begannen ihn die Kirchenbesuche seiner Familie zu verärgern, so dass er ihnen befahl, am Sonntag zu Hause zu bleiben. Seine Frau und seine Töchter waren jedoch nicht bereit, dies zu tun. Dass sie sich weigerten, seiner Aufforderung als Ehemann und Vater nachzukommen, machte ihn noch wütender. Er begann ihnen zu drohen: «Wenn ihr nicht aufhört, in die Kirche zu gehen, werde ich dieses Haus verlassen.»
Heimlich zum Gottesdienst gehen
Dies geschah vor drei Jahren. Da sie ihren Vater nicht verlieren wollten, begannen die Töchter und ihre Mutter, heimlich und abwechselnd am Gottesdienst teilzunehmen. In dieser Zeit waren sie gezwungen, den Hindugöttern Opfergaben zu bringen, aber ihre Liebe zu Christus blieb ungebrochen.
Im Juni letzten Jahres erfuhr der Vater von einem Cousin der beiden Mädchen, dass sie heimlich die Kirche besuchten. Zornig über diese Nachricht ging er nach Hause und schlug Neera und ihre Töchter. Am nächsten Morgen verliess er das Haus.
«Ich hasse es langsam, zu Hause zu sein»
Aber auch aus der Ferne übte der Vater weiterhin Druck aus. Am Telefon drohte er mehrmals mit Selbstmord, wenn sie nicht aufhörten, in die Kirche zu gehen. Die Mädchen waren hin- und hergerissen. «Ich liebe Jesus», erzählt Shani. «Aber ich will auch meinen Papa wiederhaben!»
Etwa eine Woche später kehrte er nach Hause zurück. Das Zusammenleben zu Hause blieb jedoch sehr angespannt und für die Mädchen schwer zu ertragen. Sasha beschreibt: «Papa bleibt im Wohnzimmer und wir bleiben in unserem Zimmer. Wir reden nicht miteinander. Ich hasse es langsam, zu Hause zu sein.»
Für ihre sonntäglichen «Ausflüge» treffen die drei Christinnen besondere Vorsichtsmassnahmen:
«Wenn ich das Haus verlasse, ziehe ich mich an, als würde ich zum Nachhilfeunterreicht gehen. Später ziehe ich mich um und gehe dann in die Kirche»,
erklärt Sasha. Doch trotz dieser Herausforderungen halten Neera, Shani und Sasha an ihrer Entscheidung fest, Jesus nachzufolgen.
Unsere Partner vor Ort trafen sich mit ihnen, um für sie zu beten und sie in ihrem Glauben zu stärken.
*Pseudonyme
Gebetsanliegen
- Danken wir dem Herrn, dass diese drei Frauen Jesus begegnet sind.
- Beten wir, dass Gott ihnen zeigt, wie sie mit der Situation umgehen sollen, und dass auch ihr Vater zum Glauben findet.
- Beten wir für alle Christen, die sich in solch schwierigen Situationen befinden: Möge Jesus auch ihnen Trost spenden und ihnen immer wieder neue Kraft geben, um ihre Herausforderungen zu meistern.