«Hört auf, diese Lieder zu spielen!», schrie der ungebetene Hochzeitsgast und befahl, anstelle der christlichen Lieder tamilische Musik zu spielen. Pastor Charles*, der sein Haus für den Anlass zur Verfügung gestellt hatte, ging nicht auf die Forderungen des wütenden Mannes ein. Die Situation eskalierte, zuerst bei der Feier, dann später am Abend, als Pastor Charles und sein Bruder angegriffen wurden.
Pastor Charles leitet eine Kirche in einem kleinen Dorf im Norden Sri Lankas. Für die Hochzeitsfeier eines nahen Verwandten stellte der Pastor kürzlich sein Haus zur Verfügung, das für dieses Ereignis festlich geschmückt wurde. Während der Feier mischte sich ein Dorfbewohner unter die Gäste und begann, Pastor Charles zu beschimpfen. Als die Musik nicht wie verlangt gewechselt wurde, begann er, die Lichterketten und die Dekoration wegzureissen. Anschliessend machte er sich daran, die Möbel zu zerstören, während die Gäste entsetzt zusahen. Als der Bruder von Pastor Charles versuchte, den Mann zu beruhigen, wurde auch er angegriffen.
Inzwischen war die Polizei verständigt worden, doch sie traf erst ein, als der Angreifer bereits weg war. Wie Pastor Charles berichtet, zeigten die Beamten kein grosses Interesse daran, den Vorfall aufzuklären: «Sie haben mir nur gesagt, ich solle Anzeige erstatten.» Als Charles und sein Bruder am selben Abend auf dem Polizeiposten vorsprachen, wurde ihre Beschwerde jedoch nur äusserst widerwillig entgegengenommen. «Es war fast so, als würde die Polizei diesen Angriff voll und ganz unterstützen», meint Pastor Charles mit einem müden Lächeln.
Auf ihrem Heimweg wurden die beiden Männer von einer Gruppe von 15 Personen angegriffen, die mit Metall- und Holzstangen bewaffnet waren. Sie wurden so brutal zusammengeschlagen, dass Charles' Bruder sieben Knochenbrüche an Händen und Beinen erlitt. Die beiden Verletzten wurden in ein Krankenhaus gebracht, wo der Bruder des Pastors während vier Stunden operiert wurde. Mehrere Metallplatten und Schrauben mussten in seinen Beinen und Armen angebracht werden. Was Pastor Charles betrifft, so erlitt er Prellungen am ganzen Körper und Wunden an der Stirn, die 13 Nähstiche erforderten.
Der Vorfall versetzte die ganze Familie von Pastor Charles in einen Schockzustand. Er selbst leidet unter Angstzuständen, sobald die Sonne untergeht und die Nacht anbricht. Die lokalen Partner von Open Doors haben die Familie besucht und sind dabei, die notwendigen Hilfsmassnahmen einzuleiten. Aber was sie vor allem braucht, ist die Gebetsunterstützung ihrer weltweiten Glaubensfamilie.
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