Es ist eine Überraschung und eine gute Nachricht im Rechtsstreit zwischen der sudanesischen Kirche und der Regierung. Christliche Leiter forderen das Gemeindeeigentum zurück - und das Gericht entschied zu ihren Gunsten.
Die Frage betreffend kirchlichem Eigentum und Gebäuden ist seit langem Gegenstand von Konflikten zwischen der Regierung und der sudanesischen Kirche Christi (SCOC). Das sudanesische Gericht hat nun entschieden, dass Christen die rechtmässigen Eigentümer ihrer Kirchen sind.
Fünf christliche Führer, darunter der Präsident der sudanesischen Kirche Christi, Ayouba Telyan, erschienen erst vor wenigen Tagen in der Erwartung, ihre Sache bitter verteidigen zu müssen, vor Gericht. Sie waren schliesslich überrascht, dass der Richter zu ihren Gunsten entscheidet.
«Es gibt keine Religionsfreiheit im Sudan»
Im Sudan stellen Christen fast fünf Prozent der Bevölkerung. Diese Minderheit wird von der islamistischen Politik von Präsident Omar al-Bashir weitgehend verfolgt. Es ist schwierig für einheimische Christen eine Bibel oder christliche Literatur zu finden. Ein sudanesischer Christ: «Wenn jemand mehr als fünf Bibeln auf einmal mitbringen will, wird er an der Grenze angehalten und aufgefordert, mit offizieller Erlaubnis des Sicherheitsbüros zurückzukehren.»
Im Mai 2018 besuchte eine Delegation der «United States Commission on International Religious Freedom» die Hauptstadt Khartum und den sudanesischen Bundesstaat Nord-Darfur (der etwa 7,5 mal grösser ist als die Schweiz). Interessenvertreter erklären, dass «es im Sudan keine Religionsfreiheit gibt». Im Mai 2017 wagte die sudanesische Kirche Christi einen offenen Protestbrief an die Regierung über «die systematische Verletzung der Religionsfreiheit der Christen.»
Regierung verwaltete das Eigentum der Kirche
Das Ministerium für religiöse Angelegenheiten hat eine mit SCOC konkurrierende Kommission für Land und Gebäude eingerichtet, die das Eigentum der sudanesischen Kirche Christi verwaltet. Seitdem wurden die Versammlungsleiter belästigt, verhört und vor Gericht gestellt.
Mehrere christliche Gemeinschaften stehen in Konflikt mit der Regierung wegen ihrem Eigentum, sie müssen regelmässig mit Geldstrafen und sogar mit der Schliessung und Zerstörung von Gotteshäusern rechnen. Im Februar wurde die Evangelisch-Presbyterianische Kirche (SPEC) in den Vororten von Khartum abgerissen.
Der Sudan steht auf dem Weltverfolgungsindex 2018 auf Platz vier.
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