Tausende christliche Kinder im Nordosten Syriens stehen ohne Schulunterricht da, nachdem die kurdischen Behörden 14 private Schulen kurz nach Beginn des neuen Schuljahres geschlossen haben – Grund ist die Weigerung der Schulen, den neuen kurdischen Lehrplan zu übernehmen.
Vor Kurzem hatten die kurdischen Behörden angeordnet, dass alle Schulen in der Region den kurdischen Lehrplan verwenden müssen.
Ein Sprecher einer der syrischen Schulen sagte: «Diese Schule ist älter als jedes Regime und jede Behörde, und wir weigern uns, unsere Kinder nach einem nicht anerkannten Lehrplan zu unterrichten.» Er fügte hinzu, dass derzeit etwa 350 christliche Kinder in seiner Schule in Qamischli sowie in 13 weiteren Schulen keinen Unterricht haben. Die genaue Anzahl der Schüler in diesen Schulen ist ihm nicht bekannt.
Der nichtchristliche Lehrplan der neuen Regierung umfasst 21 Bücher, die eine andere Geschichte der Region darstellen. Dies hat die lokale Bevölkerung verärgert, die befürchtet, dass das Unterrichtsmaterial «die wahre Geschichte der Region verzerrt». Sie lehnen diesen Lehrplan auch ab, da er den Schülern nicht erlaubt, sich an syrischen Universitäten zu bewerben.
Hinzu kommt, dass die Schüler den Unterricht immer auf Arabisch besuchten und selbst keine Kurden sind. Viele Lehrpersonen sprechen gar kein Kurdisch.
Wachsende Sorge um die Zukunft der Kinder
Dem Sprecher zufolge lassen sich viele Eltern derzeit die offiziellen Dokumente ihrer Kinder aushändigen und warten auf eine Gelegenheit, in eine andere Stadt zu ziehen oder Syrien zu verlassen, um die Zukunft ihrer Kinder zu sichern.
Die Allianzkirche in der Region hat eine Stellungnahme veröffentlicht, in der sie die Verwendung des kurdischen Lehrplans ablehnt und die kurdischen Behörden dazu auffordert, die Entscheidung rückgängig zu machen. «Diese Entscheidung hat schwerwiegende Folgen für die Zukunft von Zehntausenden von Schülern. Solange die Zeugnisse dieser Schulen nicht anerkannt werden, sehen die Schüler einer ungewissen Zukunft entgegen – und ihre Eltern leben in ständiger Sorge um die Zukunft ihrer Kinder.»
Der Nordosten Syriens ist seit 2012 eine selbsternannte autonome Region in Syrien, die von Kurden kontrolliert wird. Das Gebiet hat historisch gesehen auch eine bedeutende christliche Gemeinschaft.
Beten wir für alle Kinder in der Region, die derzeit keine Schule besuchen können. Möge Gott den Verantwortlichen Weisheit schenken, damit sie die richtige Entscheidung treffen, die es den Kindern ermöglicht, weiterhin zur Schule zu gehen und ihr Recht auf Bildung auszuüben.
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