Am vergangenen 7. September wurde die christliche Kleinstadt Mhardeh im Nordwesten des Landes von syrischen Rebellen bombardiert. Die Vermutung liegt nahe, dass der Angriff im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Offensive des syrischen Regimes auf die Stadt Idlib steht.
Der Angriff erfolgte um 18:30 Uhr, während der Hauptverkehrszeit, als auch zahlreiche Kinder draussen spielten. Dabei verloren zwölf Menschen ihr Leben. Fünf der Opfer sind unter 15 Jahre alt, darunter drei Geschwister. Auch ihre Mutter und Grossmutter kamen bei dem Angriff ums Leben; der Vater liegt im Krankenhaus.
Die ganze Stadt trauerte, als die zwölf Opfer am folgenden Tag zu Grabe getragen wurden, und eine für diesen Tag angesetzte christliche Hochzeitszeremonie auf unbestimmte Zeit verschoben werden musste.
Die überwiegend von Christen bewohnte Stadt weist eine der höchsten Bevölkerungsdichten in ganz Syrien auf. Wegen des Bürgerkrieges haben Tausende dort Zuflucht gesucht. Die Dörfer rund um Mhardeh sind in der Hand von Rebellen.
Bereits im vergangenen Jahr kam es zu einem massiven Angriff auf die Stadt, bei dem die Aufständischen versuchten, die dort stationierten Regierungstruppen zu vertreiben und Mhardeh unter ihre Kontrolle zu bringen. Die in London ansässige «Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte» bestätigte den jüngsten Angriff und brachte ihn in Zusammenhang mit der gegenwärtigen Offensive des syrischen Regimes auf die Stadt Idlib.
Der jüngste Angriff in Mhardeh illustriert die latente Gefahr, die Christen bis heute auch in vergleichsweise sicheren Regionen droht: Da die meisten sich seit Beginn der Proteste gegen das Assad-Regime neutral verhalten, gelten sie aus Sicht der Rebellen als Unterstützer der Regierung.
Aufgrund des Bürgerkrieges und der gezielten Verfolgung von Christen haben Hunderttausende von ihnen in den letzten Jahren das Land verlassen. Dies gilt besonders für den Nordosten Syriens. Im Gebiet entlang des Flusses Khabur lebten ehemals 10’000 assyrischen Christen, heute sind es noch 900, wie ein Vertreter der assyrischen Kirche im August der New York Times erklärte. Viele der islamisch-extremistischen Rebellen haben immer wieder betont, alle «Ungläubigen» aus dem Land vertreiben zu wollen.
Seit Beginn des Bürgerkrieges in Syrien steht Open Doors den Kirchen mit zahlreichen Hilfsprojekten zur Seite. Open Doors engagiert sich für den Wiederaufbau und investiert in Hoffnungszentren sowie Business-Projekte.
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