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Nachrichten Tadschikistan | 15 August 2025

Tadschikistan: Afghanische Flüchtlinge zur Rückkehr zu den Taliban gezwungen

 

 
Show: true / Country: Tadschikistan / Tadschikistan
Die Entscheidung der tadschikischen Behörden reiht sich in einen besorgniserregenden weltweiten Trend ein, afghanische Flüchtlinge in ihr Land zurückzuschicken, das nun von den Taliban kontrolliert wird. Für Christen ist dies eine existenzielle Gefahr.
Die Behörden Tadschikistans haben ihre Entscheidung, afghanische Flüchtlinge in ihr Land zurückzuschicken, offiziell bestätigt, nachdem sie 150 von ihnen festgenommen hatten. Einige von ihnen hatten jedoch von der Flüchtlingsagentur der Vereinten Nationen (UNHCR) offiziell den Flüchtlingsstatus erhalten. Ende Juli lief das Ultimatum ab, das allen afghanischen Flüchtlingen Anfang des Monats gestellt worden war, Tadschikistan innerhalb von 15 Tagen zu verlassen.

Was wird aus all den Flüchtlingen, die aufgrund der Machtübernahme der Taliban im Jahr 2021 aus Afghanistan geflohen sind und nun Gewalt ausgesetzt sind?

Ethnische und religiöse Minderheiten besonders gefährdet

In Afghanistan werden ethnische und religiöse Minderheiten wie Ahmadis, Schiiten, Hazara und Christen nicht nur von den Taliban, sondern auch von extremistischen Gruppen wie dem Islamischen Staat und ISKP (Islamischer Staat in Khorasan) unverhältnismässig stark verfolgt. Frauen und Mädchen aus diesen Gemeinschaften sind aufgrund ihrer Religion oder ethnischen Zugehörigkeit besonders gefährdet, Gewalt, Zwangsheirat und Verfolgung ausgesetzt zu sein.

Sollten unter den zwangsweise nach Afghanistan zurückgebrachten Menschen Christen entdeckt werden, drohen ihnen Gefängnis oder sogar der Tod. Als die Taliban 2021 die Macht übernahmen, gingen sie sogar von Tür zu Tür, um Christen aufzuspüren, zu foltern oder zu töten, wodurch ihr Land auf den ersten Platz des Weltverfolgungsindex 2022 rückte.

Jan de Vries, Experte für Zentralasien bei Open Doors, ist alarmiert:
 

«Ich bin zutiefst besorgt um die deportierten Frauen: Wie sieht ihre Zukunft aus? Und meine Gedanken sind besonders bei denen, die heimlich zum Christentum konvertiert sind. Nach ihrer Abschiebung müssen sie sich mehr denn je verstecken. Vor allem für Christen bedeutet die Abschiebung Lebensgefahr, da die Taliban jegliche christliche Präsenz in ihrem Land ablehnen.»


Vorwand des Drogenhandels und des Extremismus

In ihrer Begründung der Massnahme führen die tadschikischen Behörden eine Reihe von Gesetzesverstössen an, derer sie die Flüchtlinge beschuldigen: Drogenhandel, Verbreitung extremistischer Ideologien, Vorlage falscher Informationen...

Laut der Nachrichtenagentur Khamaa Press News Agency wurden durch die Abschiebungen Familien getrennt (in einigen Fällen wurden Kinder abgeschoben, während ihre Eltern noch in Tadschikistan sind). Darüber hinaus hatten einige der zurückgeschickten Afghanen einen regulären Flüchtlingsstatus oder sollten in Kanada neu angesiedelt werden.

Weltweite Gleichgültigkeit?

Tadschikistan scheint nicht das einzige Land zu sein, das ignoriert, dass ethnische und religiöse Minderheiten unter diesen afghanischen Flüchtlingen bei einer Rückkehr in ihr von den Taliban kontrolliertes Land erniedrigende Behandlung oder sogar den Tod riskieren. Nach Angaben des UNHCR mussten mehr als eine Million Afghanen aus Pakistan zurückkehren, und etwa ebenso viele wurden aus dem Iran ausgewiesen.

 

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