Überall leuchtende Weihnachtsbäume, riesige Lichtprojektionen an Fassaden und schnulzige Weihnachtslieder in den Einkaufszentren: Wer Kairo im Dezember besucht, könnte meinen, es gäbe in Ägypten keine Verfolgung.
Aber ein Tag in Adels Welt genügt, um zu einer anderen Erkenntnis zu kommen. Vor allem dort, wo er lebt, am Stadtrand von Kairo, in den Slums, herrscht starke Verfolgung. Gewalt, Belästigung und Diskriminierung trifft Erwachsene und auch Kinder.
Adel ist zehn Jahre alt, sieht aber viel älter aus. Seine Kleidung ist noch schmutzig; er ist direkt nach seiner Arbeit in einer Müllsortieranlage hierher gekommen. Sein Blick ist unerwartet ernst für ein Kind. Er musste sehr jung mit Arbeiten anfangen, wurde von seinem alkoholabhängigen Vater geschlagen. «Ich hasste mein Leben», sagt Adel und senkt den Blick. «Ich fragte mich, wozu ich da war.»
Adel besuchte nie die Sonntagsschule und lernte zu Hause nicht viel über Gott. Er ging zwar ab und zu in die Kirche – zum Beispiel, um an Weihnachten sein Geschenk zu erhalten –, aber er hatte noch nie im Evangelium gelesen.
Am Arbeitsplatz wurde Adel von seinem Chef und seinen Kollegen gedemütigt: Er verdiente weniger Lohn als die muslimischen Angestellten und wurde verspottet, weil er Christ ist. «Ich wusste noch nicht viel über Gott», sagt Adel, «so fiel mir keine Antwort ein, wenn sie schlecht über Jesus redeten. Ich schämte mich, Christ zu sein.» Adel sucht einen Weg, um sein Schicksal zu wenden.
Er verspürt einen Hoffnungsschimmer, als er zum ersten Mal vom Kinderdienst hört und feststellt, dass das Treffen während seiner Pause stattfindet. «Ich beschloss, so oft wie möglich am Unterricht teilzunehmen.» Dort wurde die Sozialarbeiterin Marta* auf Adel aufmerksam.
«Als ich ihn zum ersten Mal sah, sass er allein in einer Ecke, während die anderen Kinder spielten», berichtet sie. «Dann erzählte er mir von seinem Leben und ich spürte den ganzen Schmerz von all dem Schweren, das er schon erlebt hatte.»
Marta wurde die Vertrauensperson, von der Adel immer geträumt hatte. Sie umgab ihn und half dem gebrochenen Jungen, ein neues Kapitel in seinem Leben aufzuschlagen: «Eines der wichtigsten Themen, die ich mit ihm behandelte, war ‹Gott als Vater›. Sein Bild von Gott war verzerrt, weil sein eigener Vater ihm kein gutes Vorbild war.»
Im Unterricht und dank der Gespräche mit Marta baut Adel eine Beziehung zu seinem Erlöser auf. «Es macht mich glücklich, Gott zu kennen.» Adel ist begeistert: «Ich weiss, dass ich einen Vater im Himmel habe, mit dem ich jederzeit sprechen kann. Das ist unglaublich.»
Adel hat nicht nur eine persönliche Beziehung zu Christus gefunden, er hat auch gelernt, seinen Glauben gegen die üblichsten falschen Vorstellungen zu verteidigen. «Ich habe mich sogar getraut, mit meinen Arbeitskollegen darüber zu diskutieren», sagt er stolz. Er weiss nun, dass Gott ihn zu einem bestimmten Zweck geschaffen hat und ihn schon vor seiner Geburt kannte. «Er weiss, dass er eine Mission hat», freut sich Marta.
Dieses Jahr wird Weihnachten für Adel etwas Besonderes sein, ein fröhliches Fest, um die Geburt seines Erlösers Jesus Christus zu feiern. Adel ist nur eines von etwa 5 Millionen christlichen Kindern in Ägypten. Unsere Mission ist noch nicht beendet. In diesem Jahr haben wir 23’500 Kinder mit unserem Dienst und unseren Kinderbibelkursen erreicht. Helfen Sie mit, alle zu erreichen?
*Decknamen
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