Nachrichten Algerien | 17 Februar 2022

Algerien: Bald eine weitere Kirchenschliessung?

Am vergangenen 2. Februar leitete der Gouverneur der Provinz Tizi Ouzou ein Verfahren ein, um die Kirche in Ait Atteli zu schliessen. Die Religionsfreiheit der algerischen Christen ist damit weiter bedroht, sind doch seit 2017 bereits 16 Kirchengebäude geschlossen worden. 

 

 
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Eine 17. Kirchenschliessung droht den Christen in Algerien, die zum Gebet aufrufen. 

Die Christen in Algerien bitten um Gebet für die Leiter der Kirche in Ait Atteli. Am vergangenen 2. Februar leitete der Gouverneur der Provinz Tizi Ouzou ein Verfahren ein, um diese Kirche zu schliessen. Falls die Massnahme bestätigt wird, ist die Religionsfreiheit der algerischen Christen einmal mehr beeinträchtigt. Es wurden bereits 16 Kirchengebäude geschlossen und mindestens vier weitere Gemeinden aufgefordert, ihre Aktivitäten einzustellen. Wird die Kirche in Ait Atteli die 17. auf der Liste sein? 

90 Kirchenmitglieder betroffen

Das Schliessungsverfahren richtet sich gegen den Pastor und seinen Vater, den Besitzer des Grundstückes, auf dem die Kirche steht. Bisher wurde noch kein Gerichtstermin festgelegt. 

Die Kirche in Ait Atteli wurde 2006 gegründet und trat 2011 der ÉPA (Église protestante d'Algérie) bei, der Organisation, die die protestantischen Kirchen in Algerien vereint. Die Kirchgemeinde in Ait Atteli zählt über 90 Mitglieder, die sich aufgrund eines ungerechten Gesetzestextes vielleicht bald nicht mehr in ihrer Kirche versammeln dürfen. 

Schliessungskampagne  

Die Regierung führt seit November 2017 eine Kampagne durch, um die protestantischen Kirchen zu schliessen. Sie beruht auf einer Verordnung aus dem Jahr 2006, die nicht-muslimische Gottesdienste regelt. Dieser Gesetzestext schreibt vor, dass nicht-muslimische Gottesdienste nur in dafür zugelassenen Lokalen abgehalten werden dürfen. Bisher wurde jedoch noch keine einzige Genehmigung erteilt. 

Erfolglose Bewilligungsanträge

Trotz zahlreicher Anträge bleibt die Bewilligung aus. Deshalb mieten die Kirchen in der Regel Räume und informieren die lokalen Behörden über diese Vereinbarungen. Dann müssen sie aber häufig beweisen, dass sie sich an das Gesetz und die Sicherheitsbestimmungen halten. 

Anklagen und Inhaftierungen

Zu den missbräuchlichen Kirchenschliessungen kommen noch administrative und juristische Schikanen hinzu. In den letzten Jahren wurden mehrere Christen, darunter auch Gemeindeleiter, wegen verschiedener Anklagen strafrechtlich verfolgt, insbesondere wegen Blasphemie und Bekehrungseifer. Drei Christen verbüssen derzeit Haftstrafen zwischen zwei und fünf Jahren.

Wenn ein Algerier vom Evangelium berührt wird, «kann ihn nichts davon abhalten, es mit anderen zu teilen», erklärt Youssef, ein Gemeindeleiter in Algerien. Dieser Eifer kommt überall und allezeit zum Ausdruck, selbst wenn Kirchen geschlossen werden.

Quelle: Middle East Concern  


 

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