Nachrichten China | 28 Januar 2021

China: Die Bibel stört die Regierung sehr

In China wird der Zugang zur Bibel zunehmend kontrolliert. 2018 verbot die chinesische Regierung den Online-Verkauf von Bibeln: Seitdem dürfen nur noch staatlich zugelassene Kirchen Bibeln in ihren Buchläden verkaufen. Aber mehrere christliche Geschäftsleute haben begonnen, Audio-Bibel-Player im Internet zu verkaufen. Diese sind zur neuen Zielscheibe des Regimes geworden. Und wer sie verkauft, riskiert eine mehrjährige Haftstrafe.

 

 
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In China wird der Zugang zur Bibel zunehmend kontrolliert. Die neue Zielscheibe des Regimes sind die Audio-Bibeln. Wer solche verkauft, riskiert mehrere Jahre Gefängnis. 

Macht das Wort Gottes der chinesischen Regierung Angst? 2018 verbot sie den Online-Verkauf von Bibeln: Seitdem dürfen nur noch staatlich anerkannte Kirchen in ihren Buchläden Bibeln verkaufen. Aber mehrere christliche Geschäftsleute haben angefangen, Audio-Bibel-Player im Internet anzubieten. 

Einer von ihnen ist Lai Jingqiang. Sein Geschäft florierte und er verkaufte Zehntausende dieser Geräte, die in den Hausgemeinden sehr beliebt sind. Damit zog er den Zorn der Behörden auf sich:  Am  vergangenen 7. Dezember erschien Lai Jinqiang vor Gericht in Shenzhen nahe Hongkong. Ihm wurde vorgeworfen, den Zugang zur Bibel ausserhalb des vom Staat kontrollierten kirchlichen Vertriebskanals angeboten zu haben.

Zwischen 18 Monaten und 5 Jahren Gefängnis

Eine unserer Quellen enthüllt das wahre Gesicht dieser Verfolgung: «Sein Prozess ist Teil einer grösseren Bewegung, die die Unterdrückung der christlichen Kirchen zum Ziel hat.»

Zwei Tage nach Lais Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist, erschienen vier weitere Christen vor demselben Gericht. Sie arbeiteten für ein anderes Unternehmen, das Audio-Bibel-Player verkaufte. Der Staatsanwalt beantragte eine fünfjährige Haftstrafe für den Geschäftsinhaber Fu Xuanjuan und Haftstrafen zwischen 18 Monaten und 3 Jahren für seine drei Kollegen. Sie werden des «illegalen Geschäftsbetriebs» beschuldigt. Eine Formulierung, die eigentlich wie maskierte Verfolgung klingt, in einem Kontext, der sich zusehends verhärtet.

Vom Staat genehmigt… oder «illegal»!

Tatsächlich wird der Spielraum der chinesischen Christen immer mehr eingeengt. Das zeigt auch der Weltverfolgungsindex 2021: China ist auf Platz 17 vorgerückt (und war vor nur zwei Jahren noch auf Platz 27). 

In der Zwischenzeit sind im Land die neuen Religionsgesetze von 2018 und 2020 in Kraft getreten, von denen sowohl nicht registrierte als auch staatlich anerkannte Kirchen betroffen sind. Die ernannten Pastoren und die Kirchenprogramme unterliegen nun der Zustimmung des Staates. Was sich anbahnt ist beunruhigend: Die Regierung will den Inhalt der christlichen Botschaft abwägen und verändern. Für die chinesischen Christen ist diese Art der Unterdrückung gefährlicher als physische Verfolgung.

Kurz gefasst gilt heute in China jede religiöse Veranstaltung oder Aktivität, die nicht vom Staat genehmigt wird, als illegal. Deshalb wurden seit 2018 Tausende Kirchen geschlossen und eine steigende Anzahl Christen inhaftiert oder sogar «umerzogen».


 

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