Nachrichten Europa | 22 Januar 2023

INDEX 2023: Täglich 15 Christen aufgrund ihres Glaubens getötet

 

 
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Heute werden jeden Tag mindestens 15 Christen aufgrund ihres Glaubens getötet. Dies zeigen uns die Ergebnisse des Weltverfolgungsindex 2023.

Das Ausmass der Gewalt gegen Christen hat ein alarmierendes Niveau erreicht: 5621 Christen wurden getötet, 2110 Kirchen angegriffen, 4542 Christen inhaftiert und 5259 entführt. Dies geht aus den Ergebnissen des Weltverfolgungsindex 2023 hervor.  
   
Mindestens 5621 Christen wurden aufgrund ihres Glaubens getötet, das sind 15 pro Tag. Die Gewalt gegen Christen hat erheblich zugenommen, vor allem in Nigeria (Platz 6 des Index 2023). 

Nigeria: 89% der Todesopfer  

Fast 9 von 10 weltweit getöteten Christen kamen in Nigeria aufgrund ihres Glaubens ums Leben. Der Norden und der Zentralgürtel des Landes werden für Christen zunehmend gefährlicher. Im Gegensatz zu allen anderen Ländern werden die getöteten Christen hier nicht in Hunderten, sondern in Tausenden von Fällen gezählt, und das schon seit mehreren Jahren. Nigeria steht das neunte Jahr in Folge an der Spitze der Länder, in denen Christen aufgrund ihres Glaubens ermordet werden.   

Die Zahl der Morde an Christen in Nigeria ist von 4650 auf 5014 gestiegen, was einem Anteil von 89% an der weltweiten Gesamtzahl entspricht. In erster Linie sind es Fulani-Extremisten, welche für die Massaker an Christen verantwortlich sind, aber auch die Kämpfer von Boko Haram, des Islamischen Staates in Westafrika (ISWAP) und anderer Terrorgruppen greifen Christen an und töten sie.   
 

5259 entführte Christen, davon 4726 in Nigeria  

Die Zahl der Christen, die aufgrund ihres Glaubens entführt wurden oder als vermisst gelten, ist gestiegen: 5259 gegenüber 3829 im letzten Jahr. Nigeria steht wieder einmal an der Spitze dieser traurigen Liste. Die Zahl der Entführungen von Christen steigt dort stetig an: 224 im Jahr 2019, 990 im Jahr 2020, 2510 im Jahr 2021 und 4726 im aktuellen Berichtszeitraum. Das sind fast 90% der gesamten Entführungen von Christen.   

Fulani-Extremisten, Boko Haram und ISWAP entführen Mädchen (manchmal im zarten Alter von 10 Jahren) und Frauen, vergewaltigen sie und machen sie dann entweder Sexsklavinnen, zwingen sie zu einer Heirat oder töten sie. Männer werden häufiger in der Hoffnung auf Lösegeld entführt. In der Erwartung, dass ihre Gemeinden schnell eine grosse Summe Geld auftreiben können, sind Gemeindeleiter besonders im Visier. Die Entführung entwickelt sich zu einer profitablen Einnahmequelle, welche die Christen verarmen lässt.  
 

2110 Kirchen angegriffen, die Hälfte davon in China  

Seit dem Index 2015 ist China das Land, in welchem die meisten Angriffe auf Kirchengebäude verübt werden. Der Trend ist allerdings rückläufig, was auch zu einer tieferen Anzahl der weltweit angegriffenen Kirchen führt: 2110 in diesem Jahr, gegenüber 5110 im Vorjahr. Jede zweite Kirche, die angegriffen wird, befindet sich in China.   

Kirchen werden seit Jahren ins Visier genommen, aber in neuester Zeit sind es vor allem die Kirchen in ländlichen Gebieten, welche ins Visier genommen, geschlossen, oder aufgefordert werden, sich den Staatskirchen anzuschliessen. Viele chinesische Kirchen sind dazu übergegangen sich online in kleinen Gruppen zu versammeln, doch die Schlinge des Regimes zieht sich auch im Internet immer enger zu...  
 

4542 Christen inhaftiert, davon 1750 in Indien      

Wie schon im Vorjahr ist Indien das Land mit den meisten Verhaftungen und Inhaftierungen (1750 inhaftierte Christen). Hier zeigen sich die ersten Auswirkungen der Anti-Bekehrungsgesetze, welche in den letzten Jahren in mehreren Bundesstaaten verabschiedet wurden. Christen der Zwangsbekehrung zu beschuldigen ist nun viel einfacher und für diese gibt es kaum Möglichkeiten, sich zu entlasten.  

In Eritrea sind Hunderte von Christen unter unmenschlichen Bedingungen inhaftiert, manche schon seit Jahren. Regierungsbeamte führen Razzien in Häusern durch und verhaften Christen, die keiner anerkannten Denomination angehören. Sie werden ohne Gerichtsurteil unter unmenschlichen Bedingungen inhaftiert. Einige Gefangene kommen aufgrund von Folter und fehlender medizinischer Versorgung ums Leben.   

Insgesamt wurden laut Index 2023 in Eritrea 244 Christen verhaftet.  

Sie reihen sich neben hunderte zum Teil schon seit Jahren inhaftierte Christen ein, wie beispielsweise Kuflu Gebremeskel, Vorsitzender der Eritreischen Evangelischen Allianz, welcher seit 2004 im Gefängnis sitzt.  


 

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