In Indien haben letzte Woche die Wahlen begonnen. Sie werden bis zum 1. Juni andauern, wobei für die Zukunft der Religionsfreiheit und der christlichen Minderheit viel auf dem Spiel steht. Hier sind 10 Punkte, die Sie sich merken sollten, um für die Christen in diesem Land zu beten.
Die Parlamentswahlen im Jahr 2024 werden die Situation der Christen in Indien erheblich beeinflussen. Zu Beginn der Wahlperiode finden Sie hier einige Informationen über die Situation in diesem Land.
1. Fast eine Milliarde Wähler!
Die Wahl im Jahr 2024 wird mit 960 Millionen Wählern die grösste Wahl in der Geschichte der Menschheit sein.
2. Ein parlamentarisches System
Bei den Wahlen wird bestimmt, wer im Unterhaus des Parlaments oder dem «Haus des Volkes» sitzen wird. Es gibt 543 Sitze, und der Premierminister wird aus den Reihen der gewählten Abgeordneten bestimmt.
3. Die Wahlen dauern lange
Aufgrund der grossen Anzahl von Wählern und der enormen Grösse Indiens werden die Wahlen fast sechs Wochen dauern, vom 19. April bis zum 1. Juni.
4. Die wichtigsten Konkurrenten...
... sind die Regierungspartei Bharatiya Janata Party (BJP, hindu-nationalistisch) und der Indian National Congress (INC, zentristisch). Diese beiden politischen Parteien sind die beiden wichtigsten, für die sich die Wähler entscheiden werden.
5. Wichtige Auswirkungen
Da die Regierungspartei in Indien stark mit dem Hindu-Nationalismus verbunden ist, könnte ein weiterer Sieg die Lage der Christen verschlechtern. Priya Sharma (Deckname), Partnerin von Open Doors in Indien, präzisiert:
Wenn die derzeitige Regierung an der Macht bleibt, besteht die Gefahr, dass sich Indien in einen Hindu-Staat verwandelt, der gegenüber Christen absolut intolerant ist
Priya Sharma
6. Ein gefährlicher Trend
Seit 2014 ist Indien auf dem Weltverfolgungsindex von Platz 28 auf Platz 11 vorgerückt. In den letzten zehn Jahren haben Hindu-Extremisten damit gedroht, das Christentum auszurotten. Hassreden und Drohungen wurden offen ausgesprochen. Pastoren und Gläubige wurden am helllichten Tag ungestraft angegriffen und getötet.
7. Das Problem der Anti-Konversionsgesetze
Anti-Konversionsgesetze gibt es in 11 der 28 indischen Bundesstaaten. Sie verbieten die Zwangskonversion von einer Religion zu einer anderen. In Wirklichkeit werden sie jedoch von extremistischen Hindu-Gruppen genutzt, um Pastoren zu beschuldigen, Hindus und insbesondere schutzlose Menschen dazu zu bringen, zum Christentum zu konvertieren.
8. Risiken eines nationalen Anti-Konversionsgesetzes
Anti-Konversionsgesetze gab es bereits in sechs Bundesstaaten, bevor die BJP an die Macht kam. Doch seit sie ihre Regierung gebildet hat, wurden in fünf weiteren Staaten Anti-Konversionsgesetze oder Gesetzesentwürfe durchgesetzt. Sollte die BJP die Wahlen gewinnen, wäre es sehr wahrscheinlich, dass ein Anti-Konversionsgesetz auf nationaler Ebene eingeführt wird.
9. Verheerende Folgen
Bis 2023 wurden mehr als 2300 Pastoren und Gläubige wegen angeblicher Zwangskonversionen fälschlicherweise angeklagt, festgenommen und/oder inhaftiert. Sollte ein nationales Gesetz verabschiedet werden, könnten noch mehr Christen gefoltert, angegriffen, getötet und zwangsweise zum Hinduismus zurückgeführt werden.
10. Die Christen vertrauen auf Gott
Die indische Kirche wächst trotz der Verfolgung. Und die Gläubigen organisieren in Einheit Gebets- und Fastentreffen, um eine moralisch gerechtere Regierung an die Macht zu bringen. Schliessen wir uns ihnen im Gebet an!