Nachrichten Irak | 20 April 2023

Irak: Christ wegen antichristlicher Hetze verurteilt

 

 
Show: true / Country: Irak / Irak
Ein Christ mit muslimischem Hintergrund wurde wegen Blasphemie zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt, während der islamische Extremismus im irakischen Kurdistan an Einfluss gewinnt.

Am 16. April bestätigte das Berufungsgericht in Duhok (Irak) die Verurteilung von Jagarkhuin Abdulrahman Ismael zu einer sechsmonatigen Haftstrafe. Der irakische Christ mit muslimischem Hintergrund, der unter dem Namen «Jagar» bekannt ist, war am 29. März in erster Instanz verurteilt worden. Der offizielle Grund für seine Verurteilung war der Missbrauch eines Telekommunikationsgeräts im Sinne eines Gesetzes im irakischen Kurdistan, das die «Bedrohung, Diffamierung oder Beleidigung» einer anderen Person unter Strafe stellt. In Wirklichkeit wurde Jagar unter dem Druck islamischer Extremisten wegen Blasphemie gegen den Islam verurteilt.

Wiederholte Anschuldigungen
Der Staatsanwalt wurde offenbar dazu ermutigt, Jagar nach diesem Gesetz und nicht nach dem Blasphemiegesetz anzuklagen, um so ein härteres Strafmass zu erreichen.

Der 38-jährige Jagar wurde 2018 Christ, liess sich taufen und besucht die Täufergemeinde in Duhok (irakisches Kurdistan). Im Oktober 2022 wurde er aufgrund von Beiträgen in sozialen Medien, die als beleidigend für den Islam angesehen wurden, vor Gericht vorgeladen. Er erhielt eine mündliche Verwarnung und wurde auf freien Fuss gesetzt. Anfang November 2022 wurde er erneut vorgeladen, über den Vorwurf der Blasphemie informiert und inhaftiert. Später wurde er gegen Kaution freigelassen.


Antichristlicher Hass nimmt zuAufgrund der Zunahme des radikalen Islams in der Region hatte Jagars Kirche Schwierigkeiten, einen Anwalt für ihn zu finden. Dieser Fall fiel mit dem Fall von Bischof Bahzad Mziri zusammen: Das regionale Oberhaupt der Täufer wurde im selben Zeitraum ebenfalls wegen Blasphemie angeklagt. Beide Fälle wurden im Internet breit getreten und führten zu einer Hetze gegen Christen.

Jagars Anwalt hat eine Berufung eingelegt, die noch nicht geprüft wurde.

 

Source: Middle East Concern

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